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Einbruch im Grünen Gewölbe Taucher entdecken Tatwerkzeug in Spree

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Seit Januar 2022 müssen sich sechs Angeklagte wegen schweren Bandendiebstahls und Brandstiftung vor dem Landgericht Dresden verantworten.

Seit Januar 2022 müssen sich sechs Angeklagte wegen schweren Bandendiebstahls und Brandstiftung vor dem Landgericht Dresden verantworten.

(Foto: picture alliance/dpa/POOL AFP)

Im Zuge der Ermittlungen um den Einbruch im Grünen Gewölbe suchen Einsatzkräfte einen Teil der Spree nach Beweismitteln ab. Dabei ziehen sie mehrere Spreiz- und Schneidegeräte an Land. Ob sie in Zusammenhang mit der Tat stehen, wird untersucht.

Im Zuge der Ermittlungen zum Juwelendiebstahl aus dem Grünen Gewölbe Dresden haben Angaben im Geständnis eines Angeklagten einen weiteren Polizeieinsatz in Berlin ausgelöst. Polizeitaucher suchten ein Stück der Spree in Spandau ab, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Dresden sagte. Dabei seien einige Werkzeuge gefunden worden. Ob sie im Zusammenhang mit dem Einbruch in das sächsische Schatzkammermuseum stehen, müsse noch geprüft werden. An dem Einsatz beteiligt waren insgesamt 25 Beamte, darunter Berliner Polizeitaucher und die Wasserschutzpolizei.

Die Zeitung "B.Z." hatte darüber berichtet. Auf Fotos vom Flussufer am Müllheizkraftwerk Ruhleben war ein hydraulisches Spreiz- und Schneidegerät zu sehen, das offenbar aus dem Wasser geholt worden war. Die "B.Z" schrieb von vier gefundenen Hydraulikspreizern. Solche Geräte werden eigentlich von Feuerwehren zum Aufschneiden von Autos nach Unfällen eingesetzt. Oft wurden sie in den vergangenen Jahren aus Feuerwehrwachen gestohlen und bei Einbrüchen eingesetzt, um Fenstergitter auszubrechen oder durchzuschneiden.

Großteil der Beute wieder aufgetaucht

Ein 26-jähriger Angeklagter hatte in seinem Geständnis vor Gericht erzählt, dass er im Juli 2019 eine gestohlene, für den Einbruch in Dresden vorgesehene Hydraulikschere in die Spree geworfen habe, weil er aus dem Vorhaben aussteigen wollte. Das Gitter vor dem Einstiegsfenster am Residenzschloss wurde dann mit einem baugleichen Werkzeug durchtrennt. Erst vor wenigen Wochen hatten Ermittler im Schifffahrtskanal in Berlin-Neukölln nach der Klinge des Degens aus der Diamantrosengarnitur gesucht. Zuvor hatten die Beamten einen Hinweis vonseiten der Angeklagten bekommen. Die Klinge war bei der Suche von Polizeitauchern mehrerer Bundesländer an den beiden Weihnachtsfeiertagen jedoch nicht gefunden worden.

Dafür fanden sie aber unter anderem mehrere Geldkassetten - in einer war Modeschmuck. Der Einbruch in das berühmte sächsische Schatzkammermuseum am Morgen des 25. November 2019 war einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle in Deutschland. Zwei Täter drangen über das unbemerkt Tage zuvor präparierte Fenster ins Residenzschloss ein, schlugen mit einer Axt Löcher in die Vitrine mit den prächtigsten Preziosen und rissen heraus, was sie zu fassen bekamen.

Seit Ende Januar 2022 müssen sich sechs Deutsche zwischen 23 und 29 Jahren aus einer bekannten arabischstämmigen Berliner Großfamilie wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders schwerer Brandstiftung verantworten.

Laut Anklage erbeuteten sie 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro und haben über eine Million Euro Sachschäden hinterlassen. So sollen sie auch ein Fluchtauto in der Tiefgarage eines Wohnhauses angezündet haben, um Spuren zu verwischen. Drei der Beschuldigten legten im Zuge einer zwischen Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Gericht geschlossenen Verständigung Geständnisse ab, ein weiterer soll am kommenden Freitag folgen. Mit Aussicht auf den mit geringeren Strafrahmen verbundenen "Deal" war kurz vor Weihnachten ein Großteil der Beute zurückgegeben worden, teils beschädigt und unvollständig.

Quelle: ntv.de, lar/dpa

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