Tote bei Unwetter in der Schweiz Erdrutsch begräbt mehrere Menschen unter sich
30.06.2024, 10:43 Uhr Artikel anhören
Auch im Kanton Wallis gab es schwere Regenfälle. Unter anderem traten die Rhone (l.) und der Fluss Navizence) über die Ufer getreten.
(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)
Seit Samstagnachmittag melden weite Teile der Schweiz kräftige Gewitter und heftige Regenfälle. Im Kanton Tessin löst sich in der Nacht die Erde, mehrere Menschen werden vermisst. Blockierte Straßen und Landwege erschweren die Rettungs- und Sucharbeiten.
In der Schweiz sind nach einem Erdrutsch zwei Menschen gestorben, ein weiterer wird vermisst. In der Gegend von Fontana im Nordwesten des Tessin hätten die Rettungskräfte zwei Leichen "in Zusammenhang mit dem Erdrutsch" gefunden, heißt es in einer Mitteilung der Kantonspolizei. Laut der Lokalzeitung "La Regione" handelt es sich bei den Todesopfern um zwei Schweizer Urlauberinnen.
In der Gegend war die Erde nach anhaltenden Regenfällen in der Nacht ins Rutschen geraten. Der Rettungseinsatz gestaltet sich wegen der schlechten Wetterbedingungen schwierig. Mehrere Seitentäler seien auf dem Landweg nicht erreichbar, heißt es.
Seit Samstagnachmittag melden weite Teile der Schweiz kräftige Gewitter und heftige Regenfälle. Laut dem Wetterdienst Meteonews fielen im oberen Maggiatal am Wochenende rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Am frühen Sonntagmorgen wurden die Bewohner von Prato-Sornico und des Maggiatals im Tessin aufgefordert, Häuser in der Nähe des Flusses Maggia zu verlassen. Auch Campingplätze entlang des Flusses wurden nach Angaben der Kantonspolizei evakuiert. Durch das Hochwasser seien Straßen blockiert, außerdem sei eine Brücke von den Wassermassen fortgerissen worden, heißt es.
Auch ein paar Täler in der Nähe des Maggiatals sind nicht mehr zugänglich und zudem von der Stromversorgung abgeschnitten. Wie der Schweizer Katastrophen-Warndienst Alertswiss mitteilt, sind zudem Teile des Tessin von der Trinkwasserversorgung abgeschnitten. Die Rettungsdienste prüfen zudem, wie sie 300 Menschen evakuieren könnten, die für ein Fußballturnier in der Gemeinde Peccia angereist waren.
Zweites Unwetter-Wochenende in Folge
Im Kanton Wallis im Südwesten der Schweiz traten aufgrund der heftigen Regenfälle und der Schneeschmelze die Rhône und ihre Nebenflüsse über die Ufer. Nach Angaben der örtlichen Behörden mussten mehrere Hundert Menschen ihre Häuser verlassen. Betroffen seien insbesondere die Einwohner zwischen Raron und Gampel sowie in Chippis und Sierre. Im bekannten Ski-Ort Zermatt im Wallis trat der Rhône-Zufluss Vispa erneut über die Ufer.
Wegen der Regenfälle wurden im Wallis nach Angaben der Behörden auch zahlreiche Straßen gesperrt, darunter der Simplonpass, eine wichtige Route auch für den internationalen Verkehr. Der Zugverkehr war ebenfalls beeinträchtigt. Bereits am vorherigen Wochenende hatten ungewöhnlich heftige Regenfälle und Gewitter im Südosten des Landes große Schäden angerichtet. Mindestens ein Mensch kam ums Leben.
Quelle: ntv.de, chr/AFP