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Lava nähert sich Küstenstadt Neuer Vulkanausbruch auf Island

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Gerade mal fünf Wochen sind seit dem letzten Vulkanausbruch auf Island vergangen, jetzt gibt es wieder eine Eruption. Zwei Lavaströme ergießen sich aus einem Spalt von etwa 3,5 Kilometern Länge, einer schiebt sich erneut auf die bereits evakuierte Küstenstadt Grindavík zu.

Zum vierten Mal seit Dezember ist in derselben Region aus einer Erdspalte Lava ausgetreten. Die leuchtend rot-orangefarbenen Eruptionen nahe dem Küstenort Grindavík waren von der nur 40 Kilometer nordöstlich gelegenen Hauptstadt Reykjavik aus zu sehen, wie Fotos auf der Website des Senders RUV zeigten. Die Touristenattraktion Grindavík, in der sich rund 700 Menschen befanden, wurde umgehend evakuiert. Auch ein paar wenige Bewohner, die zwischenzeitlich nach Grindavík zurückgekehrt waren, wurden sicherheitshalber wieder aus dem Ort gebracht. Es bestehe aber keine Gefahr für Menschen, hieß es. Erste Auswertungen von Luftbildern lassen darauf schließen, dass es sich bei der Eruption um die bislang stärkste handelt.

Wissenschaftler versuchten, sich von einem Hubschrauber aus ein Bild von der Lage zu machen. Der Ausbruch hatte sich erneut mit starker seismischer Aktivität angekündigt. Experten zählten etwa 80 Erschütterungen. Die aufgebrochene Erdspalte ist Experten zufolge rund 3,5 Kilometer lang. Rettungskräfte beschwerten sich über Touristen, die aus Sensationsgier in die Region aufgebrochen seien.

Lava 200 Meter vor Schutzbarrieren

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Das isländische Wetteramt teilte am frühen Morgen mit, die Lava fließe weiter mit einer geschätzten Geschwindigkeit von einem Kilometer pro Stunde Richtung Süden und Südosten. Das Szenario, dass die Lava das Meer erreiche, müsse in Betracht gezogen werden. Ein Teil der Lava fließe auch in Richtung der Schutzbarrieren für die bereits im November evakuierte Küstenstadt Grindavík und sei nur noch rund 200 Meter von ihnen entfernt. Die Vorwarnphase für den Ausbruch sei sehr kurz gewesen: Die erste Warnung an das Ministerium für Katastrophenschutz sei nur 40 Minuten vor Beginn der ersten Eruption eingegangen.

Grindavík liegt auf der Reykjanes-Halbinsel rund 55 Kilometer südwestlich von Reykjavik. Auf der Halbinsel ist es seit Mitte Dezember zu vier Vulkanausbrüchen gekommen, bei einem im Januar hatte die Lava sogar drei Häuser am nördlichen Ausläufer des 4000-Einwohner-Ortes erfasst. Die Zukunft der Gemeinde ist ungewiss. Die Regierung hat bereits einen Gesetzesentwurf vorgelegt, wonach Bewohner ihr Wohneigentum an ein staatliches Unternehmen verkaufen können sollen. Das erste Mal war der Vulkan am 18. Dezember ausgebrochen, zum zweiten Mal am 14. Januar. Eine dritte, kleinere Eruption wurde am 8. Februar registriert.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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