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Britische Gerichte greifen durch Neun Jahre Haft für Mann nach rechtsextremen Krawallen

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Über 1300 Menschen wurden laut BBC nach den Krawallen verhaftet.

Über 1300 Menschen wurden laut BBC nach den Krawallen verhaftet.

(Foto: Danny Lawson/PA Wire/dpa)

Er entfacht während der Ausschreitungen in England Feuer vor einem Hotel mit Asylbewerbern und greift Polizisten an: Ein 27-Jähriger ist als Folge rechtsextremer Krawalle zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Es ist die bisher längste Haftstrafe, aber nicht die einzige - im Gegenteil.

Weil er während der rechtsextremen Ausschreitungen in England ein Feuer vor einem Hotel mit Asylbewerbern angefacht hatte, ist ein Mann zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil sei die bisher längste Haftstrafe, die wegen der Krawalle verhängt worden sei, meldete die britische Nachrichtenagentur PA. Der 27-Jährige war auch dabei gefilmt worden, wie er Polizisten angriff. Den Aufnahmen zufolge warf er Geschosse auf die Polizei, stellte sich ihr in den Weg und schwang während des Gewaltausbruchs einen Polizeischlagstock.

Der Fall sei zweifellos einer der schwersten, mit denen er sich im Zuge des Angriffs beschäftigt habe, sagte der Richter des Sheffield Crown Courts nach Angaben von PA. Ein Mob hatte am 4. August ein Hotel im nordenglischen Manvers attackiert.

Der Angeklagte habe dabei Holz auf ein Feuer in einem Müllcontainer gelegt, der gegen den Ausgang des Gebäudes geschoben worden sei. Im Hotel hätten sich 22 Mitarbeiter in einem Panikraum verbarrikadiert und um ihr Leben gefürchtet. In dem Gebäude im Raum Rotherham waren auch mehr als 200 Asylbewerber untergebracht. Der Richter sagte laut BBC, es sei "so klar wie nur möglich", dass es die Absicht des Täters war, "eine hasserfüllte, rassistische und gewalttätige Botschaft" zu senden.

Mehr als 200 Menschen verurteilt

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Vor einigen Wochen war es zu rechtsradikalen Ausschreitungen in mehreren britischen Städten gekommen. Bisher wurden mehr als 200 Menschen verurteilt. PA zufolge verhängten Gerichte in den meisten Fällen eine Haftstrafe. Laut BBC rangieren die meisten der Strafen zwischen vier Monaten und zwei bis drei Jahren. Die älteste angeklagte Person ist 81, die jüngsten beiden sind 12.

Bei den Ausschreitungen waren Dutzende Polizisten verletzt sowie Fahrzeuge angezündet und Geschäfte geplündert worden. Vorausgegangen war eine Messerattacke in der Stadt Southport, bei der drei Mädchen getötet und weitere Menschen verletzt wurden. In sozialen Netzen wurde die Lüge verbreitet, der Täter sei ein muslimischer Migrant.

Quelle: ntv.de, toh/dpa/AFP

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