Panorama

"Sicher und wohlauf" Nordkorea lässt australischen Studenten frei

Der australische Student Alek Sigley ist wieder frei.

Der australische Student Alek Sigley ist wieder frei.

(Foto: REUTERS)

Mehr als eine Woche bangt Australien um einen in Nordkorea verschwundenen Studenten. Die australischen Behörden befürchten das Schlimmste. Nun ist Alek Sigley wieder in Freiheit. Die Gründe für seine Festnahme sind noch immer unklar.

Ein in Nordkorea festgesetzter australischer Student ist wieder frei. Der 29-jährige Alek Sigley sei "sicher und wohlauf", sagte Australiens Regierungschef Scott Morrison im Parlament in Canberra. Der Premierminister dankte Schweden, dessen Diplomaten Australien in Nordkorea vertreten, für deren Vermittlungsleistungen.

Sigley ist einer von wenigen westlichen Studenten in Pjöngjang. Sein Verschwinden war vor einer Woche bekannt geworden. Über seine Festnahme war zunächst nur spekuliert worden - noch immer unklar sind allerdings die Umstände seiner Verhaftung.

Der Australier studiert koreanische Literatur an der Kim-Il-sung-Universität, schrieb Artikel über das tägliche Leben und die Gastronomieszene in Nordkorea und hat ein Unternehmen, das Reisen durch das ostasiatische Land organisiert.

"Er versucht, die Leute dort zu verstehen"

In einem im März im britischen "Guardian" veröffentlichten Artikel schrieb Sigley, als Gaststudent könne er sich weitestgehend frei in der Stadt bewegen. "Die Interaktion mit Einheimischen kann manchmal begrenzt sein, aber ich kann fast überall, wo ich will, einkaufen und zu Abend essen." Sigleys in Japan lebende Frau Yuka Morinaga sagt: "Er versucht, die Leute dort zu verstehen."

Sigleys Vater Gary zeigte sich gegenüber australischen Medien "extrem erfreut" über die Freilassung. Es wird vermutet, dass Sigley nun über China nach Japan ausreist.

In der Vergangenheit gab es bereits ähnliche Fälle von Festnahmen westlicher Studenten: 2016 wurde etwa der US-Student Otto Warmbier festgenommen. In nordkoreanischer Haft fiel er unter ungeklärten Umständen ins Koma und starb im Juni 2017 kurz nach seiner Heimkehr in die USA.

An der Rückholung von Warmbier hatte auch US-Präsident Donald Trump mitgewirkt. Dieser war am Sonntag, nur wenige Tage nach Sigleys Festnahme, zu einem überraschenden Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un an der Demarkationslinie zwischen Nord- und Südkorea gereist. Trump hatte dabei als erster US-Präsident nordkoreanisches Territorium betreten.

Quelle: ntv.de, lwe/AFP

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