Panorama

Zucker und Salz unter der Lupe Nutri-Score wird neu berechnet

Mit einem gelben "C" liegt der Nährwertgehalt der Pizza im Mittelfeld.

Mit einem gelben "C" liegt der Nährwertgehalt der Pizza im Mittelfeld.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Der Nutri-Score soll Aufschluss über den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln geben. Verbrauchern soll es so leichter fallen, sich ausgewogen und gesund zu ernähren. Wissenschaftler sehen jedoch Verbesserungsbedarf. Noch in diesem Jahr könnte es Änderungen geben.

Beim Lebensmittel-Logo Nutri-Score sollen Bewertungen für einige Zutaten geändert werden. Die Hilfe zum Kauf gesünderer Produkte würde damit stärker an aktuelle Ernährungsempfehlungen angepasst, teilte das Bundesagrarministerium mit. Die wissenschaftlich erarbeitete Weiterentwicklung des Algorithmus wurde demnach in einem internationalen Gremium beschlossen, dem Vertreter von sieben Staaten angehören - neben Deutschland sind dies Frankreich, Belgien, Luxemburg, Niederlande, Spanien und die Schweiz. Nun muss noch der Lenkungsausschuss zustimmen. Dieser hatte die wissenschaftliche Untersuchung in Auftrag gegeben.

Der Name des in Frankreich entwickelten Kennzeichnungssystems bedeutet so viel wie "Nährwert-Punktzahl". Es bezieht neben Zucker, Fett und Salz auch empfehlenswerte Elemente wie Ballaststoffe, Eiweiß oder Anteile an Obst und Gemüse ein. Für die Mengen pro 100 Gramm werden jeweils Punkte vergeben. Heraus kommt ein einziger Gesamtwert, der in einer fünfstufigen Skala abgebildet wird: von "A" auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes "C" bis zum roten "E" für die ungünstigste. Das zutreffende Feld wird hervorgehoben.

Vollkornprodukte im Vorteil

Mehr zum Thema

Konkret sollen beim Nutri-Score unter anderem Gehalte von Zucker und Salz künftig stärker gewichtet werden, wie das Ministerium erläuterte. Bei Brot und Backwaren sollen Vollkornprodukte mit vielen Ballaststoffen besser unterschieden werden können. Öle mit einem geringen Anteil an gesättigten Fettsäuren wie Oliven-, Raps- und Walnussöl können demnach künftig günstigere Bewertungen erzielen.

Auch bei Getränken soll ein wissenschaftliches Gremium noch in diesem Jahr Vorschläge vorlegen. Wenn die Änderungen umgesetzt werden, sollen die Nutzungsbedingungen für die Unternehmen geändert werden, die den Nutri-Score verwenden. Es soll dann auch Übergangsfristen geben. Anbieter können das Logo auf freiwilliger Basis nutzen, müssen sich dann aber an Vorgaben dafür halten. Als Rahmen für eine rechtssichere Nutzung gilt in Deutschland seit November 2020 eine Verordnung. Inzwischen haben sich laut Ministerium rund 570 Firmen mit etwa 860 Marken für die Verwendung auf dem deutschen Markt registriert.

Quelle: ntv.de, can/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen