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Plattform verwirft Pläne Onlyfans nimmt Porno-Verbot zurück

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Viele Pornodarsteller nutzen Onlyfans als Einnahmequelle.

(Foto: picture alliance / STRF/STAR MAX/IPx)

Nach Druck von Geschäftspartnern kündigt Onlyfans ein Verbot pornografischer Inhalte an. Doch nun macht die Plattform einen Rückzieher. Nutzer dürfen also auch in Zukunft explizite Fotos und Videos hochladen.

Die Internetplattform Onlyfans will Pornografie anders als kürzlich angekündigt nun doch nicht ab Herbst aus dem Dienst verbannen. Die für den 1. Oktober geplante Änderung der Nutzungsrichtlinien solle vorerst nicht in Kraft treten, teilte das Unternehmen mit Sitz in London auf Twitter mit. Eigentlich hätte damit das Verbreiten pornografischer Fotos und Videos untersagt werden sollen.

Onlyfans funktioniert ähnlich wie Instagram oder Facebook. Menschen teilen Inhalte auf einem Profil, dem die Nutzer folgen können. Es gibt auch die Möglichkeit, sich privat Nachrichten zu schicken. Der große Unterschied: Man muss zahlen, um mehr von den Inhalten sehen zu können. Das ist zum lukrativen Geschäftsmodell für viele Pornodarsteller geworden, die 80 Prozent der Einnahmen behalten können. Die ersten Kosten fallen teilweise schon beim Abonnieren an. Etwa 5 bis 50 Dollar können laut Website für ein Monatsabo verlangt werden.

Die angekündigten Änderungen seien nicht mehr notwendig, weil es Signale von Partnern im Bankenbereich gegeben habe, hieß es nun von Onlyfans."Wir haben die notwendigen Zusicherungen bekommen, um unsere vielfältige Gemeinschaft von Urhebern aufrechtzuerhalten." Onlyfans-Geschäftsführer Tim Stokely hatte zuvor in der "Financial Times" darüber geklagt, von Banken zur Änderung gedrängt worden zu sein, weil die aus Angst um ihren Ruf die Zusammenarbeit erschwert hätten.

Onlyfans hat eigenen Angaben zufolge rund 130 Millionen Abonnenten und etwa 2 Millionen aktive Nutzer, die Inhalte bereitstellen. Manche hätten sich nach dem geplanten Bann beschwert und angegeben, ihre Lebensgrundlage zu verlieren. Die BBC hatte in mehreren Recherchen auch Vorwürfe gegen Onlyfans erhoben: Demnach sollen auf der Plattform immer wieder illegale Inhalte hochgeladen worden sein. Onlyfans wies die Vorwürfe zurück.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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