Panorama

Von Bismarckhering bis Lax Ostseeküste feiert Fischbrötchen in allen Varianten

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Mit dem Bismarckhering fing alles an.

Mit dem Bismarckhering fing alles an.

(Foto: picture alliance/dpa)

In Norddeutschland ist es eine kulinarische Delikatesse mit Kultcharakter: das Fischbrötchen. An der Ostseeküste hat es daher einen eigenen Welt-Ehrentag bekommen. Für Liebhaber und Liebhaberinnen von Krabbenbrötchen ist die Freude jedoch getrübt.

Angefangen hat es mit einem schlichten Bismarckhering zwischen zwei Brötchenhälften. Inzwischen haben auch Matjes, Brathering, Rollmops, Lachs, Makrele, Backfischfilets und Fischfrikadellen ihren Weg ins Fischbrötchen gefunden. Nach Ansicht von Tourismusexperten gilt das Fischbrötchen mittlerweile an der Küste als kulinarische Spezialität, die am ersten Samstag im Mai mit einem eigenen Gedenktag geehrt wird: dem Weltfischbrötchentag.

Die Erfindung dieses Gedenktages wird der Marketingabteilung des Ostsee-Holstein-Tourismus Vereins zugeschrieben, und die hat daraus gleich einen Welt-Ehrentag gemacht. Mit Veranstaltungen gefeiert wird er aber eigentlich nur in den Orten direkt an der Ostsee in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Events reichen von Besichtigungen von Fischereien und Räuchereien über Kutterfahrten bis hin zu Shanty-Chor-Konzerten.

Außerdem gibt es an dem Tag in den teilnehmenden Orten Fischbrötchen in allen erdenklichen Variationen. Selbst der Vegan-Trend hat das Fischbrötchen erreicht. Ein Lokal in Hohwacht an der Ostsee bietet ein pflanzliches Karotten-Lax-Brötchen mit Meerrettich-Senf-Creme und ein pflanzliches "BackVisch-Brötchen" mit hausgemachter Remoulade an.

Die Zukunft des Krabbenbrötchens ist ungewiss.

Die Zukunft des Krabbenbrötchens ist ungewiss.

(Foto: dpa)

Für den Klassiker unter den Fischbrötchen, das Krabbenbrötchen, müssen die Verbraucher allerdings in diesem Jahr tief in die Tasche greifen. An den Landungsbrücken in Hamburg kostet ein Krabbenbrötchen bis zu 15 Euro, auch in Travemünde oder Timmendorfer Strand bewegen sich die Preise auf ähnlichem Niveau. "Das liegt daran, dass die Fänge in den vergangenen Jahren deutlich unter dem Durchschnitt gelegen haben", sagte der Fischereiberater bei der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Philipp Oberdörffer. Nach seinen Angaben hätten die geringen Fangmengen der vergangenen Jahre die Preise in die Höhe getrieben.

Ob das Krabbenbrötchen überhaupt noch eine Zukunft hat, ist derzeit allerdings ungewiss. Die EU will die Fischerei mit Grundschleppnetzen - der typischen Fangmethode der Krabbenfischer - in Meeresschutzgebieten untersagen. Nach Angaben des World Wide Fund (WWF) von 2016 werden fast 70 Prozent der Krabben innerhalb der drei Nationalparks Wattenmeer gefangen.

Quelle: ntv.de, kse/dpa

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