Panorama

Braut mit Virus infiziert Paar heiratet wegen Corona in Schutzanzügen

Das Hochzeitspaar sitzt unter dem Baldachin in kompletter Schutzmontur.

Das Hochzeitspaar sitzt unter dem Baldachin in kompletter Schutzmontur.

(Foto: picture alliance/dpa/Gesundheitsbehörde im Baran Distrikt)

Es soll eine Hochzeit nach hinduistischer Tradition werden, doch auf dem Weg zum Fest erfährt die indische Braut ihr positives Corona-Testergebnis. Statt die Zeremonie abzublasen, trifft das Paar eine ungewöhnliche Entscheidung. In kompletter Schutzmontur treten Braut und Bräutigam vor den Priester.

Ein Paar aus Indien hat wegen einer Corona-Infektion in Schutzanzügen und Masken geheiratet. Auf dem Weg zu ihrer Hochzeit habe die Braut erfahren, dass sie Corona hat, sagte ein Angesteller der Gesundheitsbehörde. Ein Beamter hätte ihr das positive Testergebnis im Auto am Telefon mitgeteilt, und sie aufgefordert, gleich in ein Corona-Zentrum zu kommen. Doch die Familien des Paars bestand darauf, die Hochzeit fortzusetzen.

Die Familien hatten in den Tagen davor schon mehrere Hochzeitsrituale abgehalten, wie es bei einer gewöhnlich mehrtägigen hinduistischen Hochzeit üblich sei. Daher wollten sie die Feierlichkeiten am wichtigsten Zeremonientag am Sonntag wegen Corona nicht abbrechen.

Das verstanden die Gesundheitsbehörden im Bundesstaat Rajasthan und erlaubten ihnen auf dem Gelände des Corona-Zentrums zu heiraten - aber nur in Schutzanzügen, mit Maske, Gesichtsvisieren und Plastikhandschuhen und nur mit einem Priester, den Eltern des Bräutigams und dem Vater der Braut. Ihre Mutter sei gleich im Zentrum isoliert worden, da sie wie ihre Tochter Corona-positiv war, sagte ein Mitarbeiter des Corona-Testzentrums. Die übrigen Gäste seien heimgeschickt worden. Stattdessen seien noch drei örtliche Behördenmitarbeiter bei der Zeremonie dabei gewesen.

Und um doch noch für etwas Stimmung zu sorgen, besorgten die Behörden einen traditionellen Baldachin. Darunter lief das Paar Hand in Hand um ein Feuer und sie hingen einander Blumenketten um den Hals, während der Priester Mantras sang und die Anwesenden klatschten und die beiden mit Blütenblättern bewarfen - so wie es die Tradition verlangt.

Gleich nach der Zeremonie musste auch die neue Ehefrau wie ihre Mutter ins Corona-Zentrum. Erst wenn sie die Krankheit überstanden habe und ein negativer Test vorliege, dürfe sie zu ihrem Mann ziehen, sagte der Mitarbeiter des Corona-Zentrums. In Indien gibt es in absoluten Zahlen am zweitmeisten bekannte Corona-Fälle - insgesamt 9,6 Millionen. Nur in den USA wurden bisher noch mehr Fälle erfasst.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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