Startabbruch in FrankfurtPassagiere halten Inder für Terroristen

Kurz vor dem Start noch Nachrichten im Flugzeug schicken? Für einige Fluggäste anscheinend Grund genug, sich genauer mit dem Geschriebenem zu beschäftigen. Das Resultat ist ein vermeintlicher geplanter Selbstmordanschlag der Texter. Stattdessen ermittelt die Polizei ein anderes Motiv.
Am Flughafen Frankfurt ist am Samstag der Start einer Lufthansa-Maschine nach Cancun in Mexiko abgebrochen worden, weil Passagiere einen geplanten Selbstmordanschlag vermuteten. Vier indische Fluggäste hätten kurz vor dem Start noch Nachrichten auf dem Handy geschrieben, teilte die Bundespolizei mit. Andere Passagiere hätten die Nachrichten abfotografiert und mit einem Internet-Übersetzer ins Französische übertragen, wobei ein "fatales Missverständnis" entstanden sei.
Demnach bestand der vermeintliche Verdacht, dass die vier Inder Selbstmordabsichten haben könnten. Dies habe die Mehrheit der Passagiere und die Besatzung sehr verunsichert, hieß es weiter, zumal die Männer nur kleines Handgepäck dabei gehabt hätten und verteilt im Flugzeug saßen. Das Flugzeug habe den Start abgebrochen und die Bundespolizei sei gerufen worden.
Diese habe die Maschine mit Sprengstoffspürhunden durchsucht, aber nichts Besonderes gefunden. Die vier indischen Passagiere seien vorläufig festgenommen worden, wobei einer von ihnen Widerstand geleistet habe. Bei der Vernehmung habe sich herausgestellt, dass sie offenbar mit gefälschten Papieren über Mexiko in die USA hätten einreisen wollen, teilte die Bundespolizei mit.
Sie leitete ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gegen einen der Inder ein und gegen alle ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen das Luftsicherheitsgesetz. Auch müssten sich alle wegen mutmaßlicher Urkundenfälschung verantworten. Nach Abschluss der Ermittlungen würden die Männer nach Indien zurückgebracht, hieß es. Der Flug nach Mexiko sei am Samstag nicht mehr gestartet.