Lebensmittelmärkte desinfiziert Peking beunruhigt über neue Corona-Fälle
12.06.2020, 16:07 Uhr
Straßenmarkt im südlichen Peking am Mittwoch.
(Foto: imago images/ZUMA Wire)
China gilt als Wiege des Coronavirus. Dennoch bringt die Volksrepublik die Seuche vergleichsweise schnell unter Kontrolle. Neue Fälle werden seitdem eingereisten Ausländern zugeschrieben. Nun meldet die Hauptstadt Ansteckungen, die nicht in dieses Muster passen. Grundschulen müssen nun geschlossen bleiben.
Nach zwei Monaten ohne neue Corona-Fälle sind in Peking erstmals wieder Infektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet worden. Drei Menschen wurden positiv auf das Virus getestet, gaben die Behörden bekannt. Wegen der neuen Fälle entschied die Bildungskommission der chinesischen Hauptstadt, die Grundschulen nicht wie geplant am Montag wieder zu öffnen.
Betroffen sind 520.000 Erst- bis Drittklässler, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Schüler anderer Jahrgangsstufen, die bereits zurück in den Klassen sind, würden ihren Unterricht fortsetzen, allerdings unter einem strengeren Hygieneplan. Die Schulen waren während der Pandemie für drei Monate geschlossen worden.
China gilt als Ursprungsland des Coronavirus und hatte die Ausbreitung des Erregers Sars-CoV-2 durch strikte Ausgangsbeschränkungen weitgehend unter Kontrolle gebracht. Bei der Mehrzahl der Fälle in den vergangenen Monaten handelte es sich den Behörden zufolge immer um Ausländer, die bei ihrer Rückkehr nach China positiv getestet wurden.
Für die aktuellen Fälle scheint das nicht zu gelten: Bei dem ersten nun gemeldeten Fall handelt es sich um einen Infizierten, der in letzter Zeit nicht gereist ist, hieß es. Die zwei anderen Infizierten sind laut offiziellen Stellen Mitarbeiter des chinesischen Fleischforschungszentrums. Einer von ihnen sei in den vergangenen zwei Wochen nach Qingdao im Osten Chinas gereist.
Nach Bekanntwerden der Fälle ließ Peking den Xinfadi-Fleischgroßmarkt und den Jingshen-Markt für Meeresfrüchte vorübergehend für Desinfektionsmaßnahmen schließen. Die Infizierten hätten die Märkte besucht, berichteten örtliche Medien.
Quelle: ntv.de, mau/AFP