Panorama

93 Tote durch Taifun "Kamaegi" Philippinen erleben weitere schwere Naturkatastrophe

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Nichts ist mehr übrig in dieser Gemeinde am Mananga-Fluss.

Nichts ist mehr übrig in dieser Gemeinde am Mananga-Fluss.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

Kurz nach Hurrikan "Melissa" in der Karibik fallen nun auf der anderen Seite der Welt dem Taifun "Kamlaegi" Dutzende Menschen zum Opfer. Es ist bereits die dritte schwere Naturkatastrophe auf den Philippinen seit September. Jetzt nimmt der Sturm Kurs auf Vietnam.

Auf den Philippinen ist die Zahl der Toten durch den Taifun "Kalmaegi" auf über 93 gestiegen. Weitere 35 Leichen seien aus überfluteten Gebieten geborgen worden, sagte ein Sprecher der besonders schwer betroffenen Provinz Cebu. Die Opferzahl in der Provinz sei damit auf 76 gestiegen. Provinzgouverneurin Pamela Baricuatro wies unterdessen auf eine mögliche Verbindung zwischen einem Korruptionsskandal und der verheerenden Flut hin. Der philippinische Zivilschutz hatte zuvor bereits 17 Tote in anderen Provinzen des Inselstaats gemeldet.

Unter den Toten sind auch sechs Soldaten. Sie starben, als ihr Hubschrauber bei einem Hilfseinsatz auf der südlichen Insel Mindanao abstürzte. In der bei Touristen beliebten Provinz Cebu war nach dem Rückgang des Hochwassers das volle Ausmaß der Zerstörung sichtbar. Zahlreiche Häuser sind dort zerstört und Straßen von Schutt blockiert. Cebu war vor rund einem Monat erst von einem starken Erdbeben erschüttert worden, bei dem mehr als 70 Menschen starben.

"Kalmaegi" zog mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde übers Land, teilweise wurden Böen von bis zu 180 Stundenkilometern gemessen. Bereits in den 24 Stunden, bevor "Kalmaegi" auf Land getroffen war, waren in der Region um die Provinzhauptstadt Cebu City laut dem staatlichen Wetterdienst 183 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies seien deutlich mehr als der monatliche Durchschnitt von 131 Litern gewesen.

"Auf einen Schlag alles weg"

In der Stadt Talisay suchten Überlebende in den Trümmern nach Überresten ihres Hab und Guts. So auch die 38-jährige Eilene Oken, deren Haus vollständig zerstört wurde. "Wir haben jahrelang dafür gearbeitet und gespart, und dann war auf einen Schlag alles weg", sagte sie. Sie sei jedoch dankbar, dass ihre Familie unverletzt geblieben sei. Vor dem Wirbelsturm waren mehr als 200.000 Menschen in Sicherheit gebracht worden.

Hunderttausende Menschen wurden vor dem Sturm evakuiert.

Hunderttausende Menschen wurden vor dem Sturm evakuiert.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

"Kalmaegi", der vor Ort "Tino" genannt wird, ist der 20. Sturm auf den Philippinen in diesem Jahr. Im September war der Super-Taifun "Ragasa" über den Norden der Insel Luzon hinweggefegt. "Kalmaegi" zieht nun in Richtung Vietnam, wo er am Freitag auf Land treffen soll. Auf seinem Weg über das Südchinesische Meer hat er dabei noch etwas an Stärke gewonnen.

Quelle: ntv.de, rog/AFP/rts

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