Vollbremsung bei 200 km/h Pilot bricht Start mit rauchender Maschine ab
06.01.2025, 12:05 Uhr Artikel anhören
Das Flugzeug hätte von Melbourne nach Abu Dhabi fliegen sollen (Symbolbild).
(Foto: Imago/Sean Cooper)
Ende Dezember kommen 179 Menschen in Südkorea bei der Bruchlandung eines Flugzeugs ums Leben. In Melbourne kann ein Pilot ein weiteres Unglück verhindern, indem er seine rauchende Maschine mit 289 Passagieren kurz vorm Abflug gerade noch zum Stoppen bringt.
Nach zwei verheerenden Flugzeugunglücken in den vergangenen Wochen ist ein Zwischenfall mit einer Maschine der Etihad Airways in Australien gerade noch glimpflich ausgegangen. Der Pilot habe den Start der Boeing 787-9 Dreamliner am Sonntagabend auf dem Flughafen von Melbourne wegen technischer Probleme in letzter Minute abgebrochen, berichteten australische Medien unter Berufung auf die Fluglinie aus Abu Dhabi. Alle 289 Passagiere konnten unverletzt das Flugzeug verlassen.
Die Maschine soll Berichten zufolge mit mindestens 200 Kilometern pro Stunde unterwegs gewesen sein, als der Pilot die Notbremse betätigte. Bei dem Manöver seien zwei Reifen schwer beschädigt worden, hieß es. Anschließend stieg unter dem Flugzeug Rauch auf. "Es war der furchterregendste Moment meines Lebens", zitierte der Sender 9News einen Passagier. "Wir waren sicher, dass wir sterben würden."
Im Internet verbreitete Fotos und Videos zeigen, wie Feuerwehrwagen zu dem Flugzeug eilten. Da es zunächst schwierig war, die Maschine wegen ihrer Schäden abzutransportieren, musste der Flughafen bis zum Morgen mit nur einer Start- und Landebahn auskommen. Es kam zu Verspätungen. Passagiere lobten später das ruhige und besonnene Verhalten der Crew.
Das Flugzeug hätte von Melbourne nach Abu Dhabi fliegen sollen. Etihad entschuldigte sich bei den Passagieren, betonte aber, die Sicherheit der Fluggäste und der Crew hätten immer höchste Priorität. Der Vorfall erfolgte nur wenige Tage nach einem verheerenden Flugzeugunglück in Südkorea. Am 29. Dezember machte eine Maschine der Billigfluggesellschaft Jeju Air eine Bruchlandung auf dem Flughafen in Muan bei der 179 Menschen ums Leben kamen.
Quelle: ntv.de, gri/dpa