Panorama

Anklage gegen den BVB-AttentäterPlante Sergej W. weitere Anschläge?

06.11.2017, 16:17 Uhr
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Bei dem Anschlag auf den BVB-Bus am 11. April 2017 wurde der Verteidiger Marc Bartra schwer verletzt. (Foto: picture alliance / Bernd Thissen)

Im April explodieren drei Sprengsätze in unmittelbarer Nähe des Mannschaftsbusses von Borussia Dortmund. Bei den Ermittlungen findet die Polizei auch Hinweise, dass sich der Beschuldigte für Seilbahnen interessierte. Ein Zeichen für weitere Ziele?

Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund hat sich der mutmaßliche Attentäter über weitere börsennotierte Unternehmen informiert. Entsprechende Medienberichte bestätigte ein Sprecher des Dortmunder Landgerichts. Nach seinen Angaben hat die Polizei bei ihren Ermittlungen auf dem Computer des 28-Jährigen entsprechende Suchbegriffe im Browserverlauf gefunden. Bei den Suchen aus dem Zeitraum zwischen dem Anschlag im April dieses Jahres und der Festnahme des Verdächtigen sei es um zwei Seilbahnbetreiber in den Alpen gegangen.

Laut "Spiegel" hat sich Sergej W. im Internet nach der Tat mit mehreren Seilbahnen-Betreibern und deren Aktienkursen beschäftigt haben. Als Suchbegriff gab der 28-Jährige dem bericht zufolge unter anderem "Bergbahnen Engelberg-Trübsee Tiflis AG" und deren Wertpapierkennnummer ein. Ebenso habe er nach der "Karwendelbahn AG" gesucht.

Dieses Verhalten lasse nur den Schluss zu, dass W. "sich ein neues Ziel suchte, um aus Kursverlusten aufgrund von Anschlägen Gewinne" zu erzielen, schreiben die Dortmunder Staatsanwälte laut "Spiegel" in der 43-seitigen Anklageschrift. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 28-Jährigen versuchten Mord und weitere Delikte vor. Die Entscheidung des Landgerichts Dortmund über die Zulassung der Anklage stehe noch aus.

Bei der Abfahrt des BVB vom Hotel zum Champions-League-Heimspiel am 11. April gegen den AS Monaco waren neben dem Mannschaftsbus drei Sprengsätze explodiert. Der spanische Verteidiger Marc Bartra wurde dabei schwer an Arm und Hand verletzt. W. soll die Tat mit der Absicht begangen haben, mit Börsenspekulationen aus einem fallenden Kurs der BVB-Aktie Geld zu verdienen.

Quelle: uzh/jwu/sid/dpa

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