Panorama

In dieser Nacht Polarlichter könnten über Deutschland auftauchen

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Aurora Borealis heißt das bunte Himmelsphänomen im Fachjargon. Es tritt vor allem in den Polarregionen auf.

Aurora Borealis heißt das bunte Himmelsphänomen im Fachjargon. Es tritt vor allem in den Polarregionen auf.

(Foto: Max Patzig/ntv.de)

Für Fotografen ist es ein Highlight, auch Nachtschwärmer lassen sich davon beeindrucken: die Rede ist von Polarlichtern. Höchst selten tauchen die bunten Streifen am Himmel über Festland-Europa auf. Jetzt soll es wieder so weit sein.

Experten erwarten noch vor dem Wochenende Polarlichter am Himmel über Europa. Die Sonnenaktivität nahm zuletzt zu, was das Naturphänomen wahrscheinlicher mache, teilt das Weltraumwetterprognosezentrum der US-Atmosphärenbehörde (NOAA) mit. Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sagt: "Polarlichter sind in Norddeutschland aktuell möglich".

Der US-Behörde zufolge habe die Sonne einen sogenannten koronalen Massenauswurf (CME) ins All gestartet, sogenannte Sonnenstürme, die das Magnetfeld der Erde treffen sollen. Dadurch entstehen letztlich die bunten Lichter am Himmel. Die Stürme sollen dabei so stark sein, dass Polarlichter bis über Europa möglich seien. Normalerweise tritt das Himmelsspektakel nur über den Polarregionen auf. Einen konkreten Zeitpunkt für die Aurora Borealis, wie die Polarlichter im Fachjargon heißen, kann NOAA nicht nennen.

Die Experten in Übersee grenzen den Zeitraum jedoch grob ein: Zwischen dem heutigen Donnerstagabend und dem morgigen Freitagabend sei die Wahrscheinlichkeit am höchsten, in Europa eher Freitagmorgen oder -abend. "Wissenschaftler des DLR halten es für wahrscheinlich, dass Polarlichter in der kommenden Nacht in Norddeutschland gesehen werden können", teilt das Luft- und Raumfahrtzentrum mit.

"Es ist ein Traum für Aurora-Fotografen, der jetzt beginnt und mindestens bis zum Wochenende andauern wird", sagt auch Weltallwetterphysikerin Tamitha Skov auf X. Sie vermutet den Höhepunkt der Polarlichter in der kommenden Nacht.

Polarlichter für Technik nicht unbedenklich

Was für Menschen schön aussieht, kann jedoch auch Gefahren bergen. Starke Sonnenwinde können Satelliten stören, wodurch GPS-Systeme ausfallen könnten. Auch werden andere Funkverbindungen sowie Stromnetze beeinträchtigt. Im Extremfall könnten Stromausfälle drohen, doch bei der aktuellen Vorhersage ist dies nicht zu erwarten.

Die NOAA-Experten gehen derzeit von einem Sonnensturm der Stärke G3 bis G4 aus. Die Skala reicht bis zur Stufe G5. Die genaue Stärke können die Wissenschaftler an einem Messpunkt in 1,6 Millionen Kilometern Entfernung zur Erde feststellen. "Dann wissen wir endlich die tatsächliche Geschwindigkeit, magnetische Stärke und magnetische Feldorientierung des CME", so NOAA in einer Mitteilung.

Polarlichter treten in dieser Jahreszeit häufiger auf. Die Position der Erde zur Sonne begünstigt zwischen den Herbst- und Frühjahrs-Tagundnachtgleichen eine erhöhte geomagnetische Aktivität. Zudem sind die Nächte länger und dunkler als im Sommer, was die Aurora Borealis besser wahrnehmbar macht. Die Lichter sind im Norden, vor allem in Skandinavien, häufiger und besser zu sehen als hierzulande. Dennoch gab es in diesem Frühjahr und im vergangenen Herbst und Winter mehrere solcher Ereignisse auch über Deutschland zu sehen.

Quelle: ntv.de, mpa

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