"Wir stellen alles auf null" Polizei ändert Vorgehen bei Suche nach Arian
26.04.2024, 13:52 Uhr Artikel anhören
Entlang der Oste werden auch Boote nach Arian durchsucht.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die Einsatzkräfte lassen nichts unversucht: Hunderte Helfer suchen nach dem sechsjährigen Arian. Sie durchkämmen Schuppen, Garagen und Mülltonnen, Kampfjets der Bundeswehr erstellen Wärmebildaufnahmen von Feldern und Wäldern. Bisher erfolglos. Die Polizei passt ihre Strategie daher an.
Die Suche nach dem vermissten Arian aus Elm im Norden von Niedersachsen wird seit dem Morgen mit verstärkten Kräften fortgesetzt. "Heute stellen wir alles auf null und fangen noch mal im Ort an", sagte ein Polizeisprecher. "Wir ziehen dann Kreise und werden Stück für Stück erweitern." Begonnen wurde mit der Suche am Ausgangspunkt, der Wohnung der Eltern. Die Suche dort laufe auch entlang des Flusses Oste.
Die Suche konzentriert sich auf einen Bereich nordwestlich von Elm, dem Heimatort des Sechsjährigen. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers sollten auch Schuppen und Garagen in dem Ort kontrolliert und Mülltonnen durchsucht werden. Die Müllabfuhr für diesen Freitag sei abgesagt worden, heißt es. Zudem sollen Gullydeckel geöffnet werden.
An dem Einsatz sind viele Hundert Helfer beteiligt, darunter 300 Soldaten der Bundeswehr. Im Laufe des Freitags sollten weitere 150 Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Friesland eintreffen und die Suche unterstützen. Die Truppe hatte sich zuvor bereits mit einem Tornado-Flugzeug an der Suche beteiligt, das Luftaufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte.
"Strategie ein bisschen geändert"
Arian wird seit Montagabend vermisst. In der Nacht habe man einige Aktionen durchgeführt, um die Aufmerksamkeit des kleinen Jungen zu erregen, erklärte der Polizeisprecher. So seien mit sogenannten Skybeamern Lichtkegel an den nächtlichen Himmel geworfen worden. "Auf so etwas reagiert der Junge möglicherweise positiv", sagte der Sprecher. Über Lautsprecher seien bis zum frühen Morgen auch Kinderlieder im Suchgebiet abgespielt worden.
Inzwischen verzichtet die Polizei allerdings auf größere Suchgruppen: "Wir haben die Strategie ein bisschen geändert", sagte der Polizeisprecher. "Wir haben wieder neue Suchkorridore eingerichtet und suchen dort, allerdings nicht mit den langen Polizei- oder Personenketten, sondern in kleineren Gruppen."
Zuletzt wurde Arian laut Polizei am vergangenen Montag gegen 19.15 Uhr in seinem Wohngebiet gesehen. Eine Überwachungskamera hatte ihn dabei gefilmt, wie er in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Möglicherweise sei der Sechsjährige von dort an einem Rapsfeld vorbei über eine unbefestigte Straße in den Wald gegangen, hieß es. Nach Angaben der Polizei ist der Junge Autist und reagiert nicht auf Ansprachen.
Quelle: ntv.de, chr/dpa