Panorama

Gefährliche ErdbeerenPolizei fasst nach Nadel-Funden Verdächtige

11.11.2018, 11:15 Uhr
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Immer wieder fanden sich Stecknadeln in den Früchten. (Foto: dpa)

Immer wieder werden in australischen Supermärkten frische Erdbeeren entdeckt, in denen Steck- oder Nähnadeln verborgen sind. Die Ermittlungen sind aufwendig und lange erfolglos. Doch nun meldet die Polizei eine Festnahme.

Die australische Polizei hat im Fall von mit Stecknadeln präparierten Erdbeeren eine Tatverdächtige festgenommen. Die 50-jährige Frau wurde nach "komplizierten und umfassenden Ermittlungen" gefasst, teilte die Polizei im Bundesstaat Queensland mit. Angaben zu den Vorwürfen gegen die Frau und zu ihren Motiven machte die Polizei nicht. Am Montag soll sie in Brisbane einem Richter vorgeführt werden.

Vor zwei Monaten waren erstmals in Australien Nadeln in Supermarkt-Erdbeeren gefunden worden. Über Wochen hinweg brachten immer wieder Funde von Steck- und Nähnadeln in Erdbeeren und in anderem verpackten Obst für Aufregung: Im September war in Queensland ein Mann nach dem Verzehr von Erdbeeren mit Bauchschmerzen ins Krankenhaus eingeliefert worden. In seinem Magen wurden Stecknadeln gefunden. Landesweit wurden daraufhin mehr als hundert angebliche Nadel-Funde in Erdbeeren gemeldet. Es gab sogar einen Fall im benachbarten Neuseeland.

Die Polizei riet dazu, die Früchte vor dem Verzehr zu zerschneiden, um mögliche Nadeln rechtzeitig zu entdecken. Viele australische Supermärkte nahmen Erdbeeren aus dem Handel, die Früchte landeten tonnenweise auf dem Müll. Der Bundesstaat Queensland setzte eine Belohnung in Höhe von 100.000 australischen Dollar (61.000 Euro) für Hinweise zu den Tätern aus. Die australische Regierung verschärfte die Gesetze, die nun bis zu 15 Jahre Haft für solche Straftaten vorsehen.

Im australischen Bundesstaat Queensland gibt es etwa 150 Erdbeerzüchter, die von Mai bis Oktober produzieren. Zu den möglichen Motiven, die die Polizei bei ihren Ermittlungen verfolgte, gehörte unter anderem die Vermutung, dass es sich um eine Racheaktion frustrierter Saisonarbeiter handeln könnte.

Quelle: sba/AFP

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