Panorama

Elf Tote in Hanau bestätigt Polizei findet Leiche des mutmaßlichen Täters

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Nach den tödlichen Schüssen in Hanau fahndet die Polizei nach dem mutmaßlichen Schützen. Wenige Stunden später findet sie ihn und eine weitere Person tot in einer Wohnung auf. Die Ermittler gehen bei der Schießerei von einer Einzeltat aus. Das Motiv ist unklar.

Bei mehreren Gewalttaten im hessischen Hanau sind zehn Menschen getötet worden, auch der mutmaßliche Täter ist nach Angaben der Ermittler tot. Stunden nach dem Verbrechen an zwei unterschiedlichen Tatorten mit neun Toten entdeckte die Polizei die Leiche des mutmaßlichen Todesschützen in seiner Wohnung in Hanau - dort fanden Spezialkräfte noch eine weitere Leiche. Insgesamt kamen damit elf Menschen am Mittwochabend und in der Nacht zum Donnerstag ums Leben. Außerdem wurden mehrere Menschen verletzt. "Aktuell gibt es keine Hinweise auf weitere Täter", schrieb die Polizei Südosthessen auf Twitter. Die genauen Hintergründe für die außergewöhnliche Gewalttat sind unklar.

Nach Zeugenaussagen zu einem Fluchtfahrzeug seien Spezialkräfte der Polizei in eine Wohnung im Stadtteil Kesselstadt eingedrungen, teilte die Polizei mit. Demnach handelte es sich um die Wohnanschrift des mutmaßlichen Täters. Dort seien die beiden Toten entdeckt wurden. Die Ermittlungen zu ihrer Identität seien noch nicht abgeschlossen. Angaben zu ihrer Nationalität wie zur Nationalität der neun zuvor erschossenen Menschen könnten noch nicht gemacht werden.

Der Täter hatte am Mittwochabend gegen 22 Uhr zuerst eine Shisha-Bar am Heumarkt angegriffen, im Westen von Hanau. Dort seien mehrere Menschen erschossen worden, teilte die Polizei mit. Ein dunkler Wagen sei von dort davongefahren. Danach wurden vor einer weiteren Shisha-Bar am Kurt-Schumacher-Platz im rund zwei Kilometer weiter westlich gelegenen Stadtteil Kesselstadt weitere Menschen erschossen. Eine mögliche dritte Schießerei im Stadtteil Lamboy bestätigte sich nicht.

Polizei bittet um Hinweise

Die Polizei forderte Passanten auf, den Bereich zu verlassen und sich in ihre Wohnungen oder andere Lokalitäten vor Ort zu begeben. Die Ermittler baten die Bevölkerung um Hinweise, warnten aber vor Spekulationen. Bei Twitter rief die Polizei dazu auf, keine Videos oder Nachrichten aus unbekannten Quellen zu verbreiten. "Spekulationen helfen uns nicht weiter", erklärte das Polizeipräsidium.

"Dass sowas hier passiert, ist unvorstellbar. Wie in einem Film, wie ein Amoklauf, überall Blut, überall lagen Menschen. Alle waren schockiert", sagte der Sohn eines Kioskbesitzers zu RTL. Sein Vater besitze zwei Läden, die sich jeweils neben den Tatorten befinden. Demnach seien unter den Toten zwei Mitarbeiter des Kiosks.

Die zum Main-Kinzig-Kreis gehörende Stadt Hanau liegt rund 20 Kilometer östlich von Frankfurt/Main und hat etwa 100.000 Einwohner. Zur Unterstützung der hessischen Polizei waren auch Beamte aus Bayern im Einsatz.

Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky zeigte sich erschüttert. Es sei ein Abend, "wie man ihn sich schlimmer nicht vorstellen kann", sagte Kaminsky der "Bild"-Zeitung. Er sei "tief betroffen". Die Hanauer CDU-Bundestagsabgeordnete Katja Leikert schrieb auf Twitter: "Es ist ein echtes Horrorszenario für uns alle."

Quelle: ntv.de, cri/mba/dpa/AFP

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