Panorama

Supermarkt-Erpresser Polizei gibt noch keine Entwarnung

Der Verdächtige wurde in Ofterdingen im Landkreis Tübingen festgenommen.

Der Verdächtige wurde in Ofterdingen im Landkreis Tübingen festgenommen.

(Foto: imago/Eibner)

Der Fall des Erpressers, der gedroht hatte, Produkte in Supermärkten zu vergiften, könnte aufgeklärt sein. Dennoch rät die Polizei weiter zur Vorsicht beim Lebensmittelkauf.

Trotz der Festnahme eines dringend Tatverdächtigen im Fall der Gift-Erpressung geben die Behörden noch keine Entwarnung beim Lebensmittelkauf. Zwar nähmen die Ermittlungen eine "positive Richtung", sagte ein Sprecher der Polizei in Konstanz. Eine "völlige Entwarnung" könnten die Behörden im Moment jedoch noch nicht geben.

Verbraucher seien also weiterhin gut beraten, beim Einkauf von Lebensmitteln wachsam zu sein, sagte der Polizeisprecher. Sobald der Fall endgültig geklärt sei, würden die Behörden "so schnell wie möglich" Entwarnung geben.

Am Freitagabend war in dem Erpressungsfall ein 55-Jähriger festgenommen worden, der nach Angaben der Behörden als dringend tatverdächtig gilt. Der Mann soll noch am Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Polizei und Staatsanwaltschaft wollen am Nachmittag um 15.00 Uhr bei einer Pressekonferenz über den Stand der Ermittlungen informieren.

Gift in Babygläschen als Drohung

Der Erpresser hatte damit gedroht, vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen - deshalb gilt die Warnung weiter. Auf den Verdächtigen wurden die Ermittler nach Hinweisen aus der Bevölkerung aufmerksam. Am Donnerstag hatte die Polizei vor Gift in Lebensmitteln gewarnt und Fahndungsfotos veröffentlicht.

Am Freitag war der Deutsche im Kreis Tübingen überprüft und festgenommen worden. Wie es aus Ermittlerkreisen hieß, wurden in der Nacht zum Samstag kriminaltechnischen Untersuchungen vorgenommen. Dabei handelt es sich in der Regel etwa um DNA-Abgleich und Fingerabdrücke. Der Mann habe zu den Vorwürfen bislang geschwiegen, hieß es.

Der Fall schuf allgemein Verunsicherung, zumal der Erpresser keine Angaben dazu machte, welche Produkte und welche Filialen konkret betroffen sein sollen. In einer Mail an die Polizei, den Verbraucherschutz und mehrere Lebensmittelkonzerne hatte der Täter Mitte September damit gedroht, bis Samstag 20 vergiftete Lebensmittel in Umlauf zu bringen. Er forderte einen niedrigen, zweistelligen Millionenbetrag. Um seine Forderung zu untermauern, platzierte er vergiftete Babygläschen in fünf Einkaufsmärkten in Friedrichshafen am Bodensee und wies die Polizei dann darauf hin.

Quelle: ntv.de, hvo/AFP/dpa

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