Drei Tote bei Stadtfest Polizei jagt Messerangreifer von Solingen
24.08.2024, 07:47 Uhr Artikel anhören
Gegen 21.40 Uhr sticht ein unbekannter Mann auf einer Jubiläumsfeier der Stadt Solingen anscheinend wahllos auf mehrere Menschen ein. Drei sterben, acht werden verletzt. Im Chaos kann der Mann entkommen. Die Polizei nimmt die Fahndung auf.
Bei der Messerattacke während einer Jubiläumsfeier in Solingen sind laut neuester Angaben acht Menschen verletzt worden, fünf davon schwer. Die Polizei in Düsseldorf informierte am Morgen über die gestiegene Zahl, nachdem sie zunächst von fünf Menschen gesprochen hatte, die bei dem Anschlag am späten Freitagabend verletzt wurden. Zur Identität der Opfer und ihrem aktuellen Zustand machen die Ermittler weiterhin keine Angaben. Die Zahl der Todesopfer blieb unverändert: Drei Menschen wurden in Solingen getötet.
Der Messerangreifer ist weiterhin auf der Flucht. "Aktuell fahndet die Polizei mit einem Großaufgebot nach dem Täter", heißt es. Man habe eine Vielzahl an Kräften rund um die Solinger Innenstadt zusammengezogen, darunter auch Spezialeinheiten. "Derzeit werden sowohl Opfer als auch Zeugen befragt", teilte die Polizei weiter mit.
Zu der Messerattacke war es während der 650-Jahr-Feier der Stadt gekommen. Ein "bislang unbekannter Mann" habe gegen 21.40 Uhr mehrere Menschen mit einem Messer attackiert, heißt es. Anschließend sei es dem Angreifer gelungen, im Tumult und in der sich anfangs ausbreitenden Panik nach der Tat zu entkommen.
Die Polizei wertet die Tat als "Anschlag", nicht aber als "Terroranschlag". Medienberichten, wonach der Angreifer Arabisch gesprochen habe, will die Polizei nicht kommentieren. Bei der Fahndung nach dem Mann bittet sie die Bevölkerung um Mithilfe. Auf ihrem Hinweisportal können Hinweise zur Tat oder dem Täter abgegeben und Bild- oder Videomaterial hochgeladen werden.
Reul warnt vor Spekulationen
Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul warnte in dem Zusammenhang vor Spekulationen. "Aus dem Nichts sticht jemand wahllos auf Menschen ein. Man kann noch nichts sagen zur Person und zum Motiv", sagte Reul, nachdem er sich in der Nacht am Tatort ein eigenes Bild von der Lage verschafft hatte. Es gebe dafür einfach keine belastbaren Fakten. Es handele sich dabei um eine Arbeitshypothese, sagte Reul. Der Mann sei sehr wahrscheinlich als Einzeltäter unterwegs gewesen. Bei den Toten handele es sich um eine Frau und zwei Männer.
Bei der Jagd nach dem Angreifer kann die nordrhein-westfälische Polizei auf Unterstützung des Bundes bauen. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen erhalte jede Unterstützung, schrieb Bundesinnenministerin Nancy Faeser auf X. Sie stehe laufend in Kontakt mit Landesinnenminister Herbert Reul und den Sicherheitsbehörden.
Faeser bezeichnete den Anschlag als "erschütternd". "Wir trauern um die Menschen, die auf furchtbare Weise aus dem Leben gerissen wurden", schrieb sie weiter. Sie sei in Gedanken bei den Familien der Getöteten und bei den Schwerverletzten.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP