"Wie ein Zombie" verhalten Polizei nimmt Burlington-Schützen fest
25.09.2016, 13:34 Uhr
Trauer und Entsetzen in Burlington: Der mutmaßliche Täter ist gefasst, die Hintergründe der Tat sind weiter unklar.
(Foto: AP)
Die Kleinstadt an der US-Westküste atmet auf: Nach einer rund 24-stündigen Großfahndung sitzt der mutmaßliche Todesschütze von Burlington in Haft. Noch ist unklar, warum der junge Mann fünf Menschen mit Gewehrschüssen niederstreckte.
Nach den tödlichen Schüssen in einem Einkaufszentrum der Kleinstadt Burlington im Nordwesten der USA hat die Polizei einen Tatverdächtigen festgenommen. Nach Angaben der Behörden wurde der 20-Jährige am Samstagabend (Ortszeit US-Westküste) in Gewahrsam genommen.
Hinweise aus der Bevölkerung hätten die Ermittler in die rund 45 Kilometer entfernte Ortschaft Oak Harbor geführt. Bei seiner Festnahme dort habe sich der Tatverdächtige "wie ein Zombie" verhalten, zitierten US-Medien einen Polizisten.
Der 20-Jährige sei unbewaffnet auf der Straße unterwegs gewesen, als er von einer Polizeipatrouille gefasst wurde, hieß es. Er sei im Besitz von drei legal erworbenen Schusswaffen gewesen, die er von seinem Vater gestohlen habe, berichteten lokale Medien unter Berufung auf die Polizei. Über das Motiv herrschte zunächst Unklarheit. Dem FBI zufolge gab es aber keinen Hinweis auf Terrorismus.
Der Lokalsender "K5" berichtete, die Ex-Freundin des Mannes habe in der Vergangenheit in dem Kaufhaus der Macy's-Kette gearbeitet, in dem sich die Tat ereignete. Der Schütze habe in der Kosmetikabteilung rund eine Minute lang mehrere Schüsse aus einem Gewehr abgefeuert und die Waffe dann auf einer Verkaufstheke abgelegt.

Mit diesen Aufnahmen einer Überwachungskamera suchte die Polizei nach dem mutmaßlichen Todesschützen von Burlington.
(Foto: REUTERS)
"Ich habe eine Menge Schüsse und Leute aus dem Kaufhaus rennen gehört", sagte der Augenzeuge Jo Zavala dem Sender. Als er sehen wollte, was los war, habe der Schütze die Waffe auf ihn gerichtet, und er sei weggelaufen. Als er in das Geschäft zurückkehrte, um nach seiner Frau zu suchen, habe er einige Opfer blutend auf dem Boden liegen sehen, darunter zwei ältere Frauen. Die Polizei hatte die Opfer zunächst nicht weiter identifiziert.
Angriff am Freitagabend
Die Todesschüsse im Einkaufszentrum sorgten über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen: Ein als junger Mann beschriebener Angreifer hatte am Freitagabend wenige Minuten vor 19.00 Uhr (Ortszeit) in einer Shopping Mall in Burlington im US-Bundesstaat Washington ohne Vorwarnung das Feuer auf Passanten eröffnet. Drei Frauen und ein 16-jähriges Mädchen sowie ein Mann kamen dabei ums Leben. Der Schütze konnte zunächst entkommen, nach Augenzeugenberichten floh er zu Fuß in Richtung einer Autobahn.
Die Polizei hatte nach der Tat ein von einer Sicherheitskamera aufgenommenes Bild vom mutmaßlichen Täter veröffentlicht und eine Großfahndung eingeleitet. Noch in der Nacht schwärmten Spezialkräfte aus, um den riesigen Gebäudekomplex des Einkaufszentrums zu sichern und nach möglichen weiteren Opfern zu suchen.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa