Messerangriff in Berliner Bus Polizei nimmt Halbbruder als Tatverdächtigen fest
07.04.2023, 15:08 Uhr Artikel anhören
Die Tat geschah am Dienstag in einem Bus in Berlin.
(Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/)
Wenige Tage nach einer Messerattacke in einem Bus in Berlin nimmt die Polizei einen Verdächtigen fest. Die Frau war bei dem Angriff lebensbedrohlich verletzt worden. Laut einem Bericht handelte es sich um eine Beziehungstat.
Die Polizei hat nach der Messerattacke auf eine 33-Jährige in einem Berliner Bus nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft einen Tatverdächtigen festgenommen. Es sei der Halbbruder des Opfers, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zielfahnder hätten den 41-Jährigen in der Nacht auf Freitag in Berlin-Wedding festgenommen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft habe ein Haftrichter Haftbefehl erlassen und in Vollzug gesetzt, hieß es in der Mitteilung. Nach dem oder den Tätern, die am Donnerstag einen Taxifahrer in Berlin getötet haben, wird derweil noch gesucht.
Der 41-Jährige habe sich bisher nicht zum Tatvorwurf geäußert, hieß es weiter. Nach den ersten Ermittlungen war ausgeschlossen worden, dass Täter und Opfer eine Vorbeziehung hatten. Die 33 Jahre alte Frau war bei dem Messerangriff am vergangenen Dienstag lebensbedrohlich verletzt worden und musste notoperiert werden. Nach einem Bericht der "B.Z." erlitt die Frau Verletzungen unter anderem an Herz, Lunge und im Bauch.
Der Gesundheitszustand der 33-Jährigen sei weiter kritisch, aber stabil. "Akute Lebensgefahr besteht derzeit nicht mehr. Zu dem Tatgeschehen konnte sie allerdings noch nicht vernommen werden", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Frau war mit ihren sieben und neun Jahre alten Töchtern im Bus unterwegs. Die Mädchen blieben laut Polizei körperlich unverletzt und befinden sich in der Obhut der Familie.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser von der SPD schlug am Donnerstag ein Messerverbot in Bussen und Bahnen vor. In beiden Verkehrsmitteln kommt es immer wieder zu Messerangriffen mit Toten und Verletzten. "Wir sollten auch über Messerverbote in öffentlichen Verkehrsmitteln - in Bus und Bahn - nachdenken. Wer mit dem Flugzeug reist, darf ja auch kein Messer mitnehmen", sagte Faeser den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Von der Deutschen Bahn kam Unterstützung für den Vorschlag. Die GdP hält ein solches Verbot dagegen für kaum kontrollierbar.
Bei der Gewalttat im Berliner Villenviertel Grunewald wurde derweil am Donnerstag ein 49-Jähriger Taxifahrer getötet. Trotz erster Rettungsversuche durch Zeugen vor Ort sei der Mann später in einem Krankenhaus gestorben. Der oder die Täter sind laut Polizei geflüchtet, die Hintergründe sind unklar. "Bild" und "B.Z." berichteten, dem Taxifahrer sei in den Hals gestochen worden. Die Polizei wollte dazu mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen und mögliches Täterwissen keine Angaben machen.
Quelle: ntv.de, mli/dpa