Panorama

Mord und versuchter Mord Polizei nimmt Verdächtigen nach Gewalttaten in Beelitz fest

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Beide Taten ereigneten sich in demselben Mehrfamilienhaus.

Beide Taten ereigneten sich in demselben Mehrfamilienhaus.

(Foto: dpa)

Mitte Januar bergen Polizisten einen Toten nach einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Beelitz. Schnell ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Mordes. Jetzt wird die Polizei nach Hilfeschreien einer Frau zu demselben Haus gerufen und nimmt einen jungen Mann fest.

Nach zwei Gewaltverbrechen in Beelitz südwestlich von Berlin ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Verdächtigen wegen des Vorwurfes des Mordes und des versuchten Mordes. Der Mann sei in Untersuchungshaft gekommen, sagte die Sprecherin der Potsdamer Staatsanwaltschaft, Isabelle Fabian. Er stammt ihr zufolge aus dem westafrikanischen Guinea.

Der 23 Jahre alte Tatverdächtige wird zweier Gewalttaten in Beelitz-Heilstätten beschuldigt. Am 14. Januar soll er laut Staatsanwaltschaft einen Mann getötet haben. Dieser war bei einem Wohnungsbrand entdeckt worden. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Feuer und dem Mordfall gebe, sei noch Gegenstand der Ermittlungen, sagte Staatsanwältin Fabian.

Am Samstag soll der Beschuldigte dann versucht haben, im gleichen Mehrfamilienhaus eine 52-jährige Frau zu töten. Die Polizei nahm ihn in der Wohnung fest, nachdem mehrere Bewohner den Notruf nach Hilferufen der Frau gewählt hatten. Laut Polizei wurden die Verletzungen der aus der Ukraine stammenden Frau ambulant ärztlich versorgt. Eine stationäre Versorgung sei nicht notwendig gewesen.

Verdächtiger war nicht ausreisepflichtig

Nähere Angaben zum Hintergrund der Verbrechen, möglichen Tatwaffen und ob sich der Verdächtige und die Opfer kannten, wollte die Staatsanwaltschaft nicht machen. "Es geht darum, unsere Ermittlungen zu schützen", sagte Fabian. Laut Medienberichten soll der Verdächtige im gleichen Haus gewohnt haben, die Staatsanwaltschaft machte dazu allerdings keine Angaben.

Brandenburgs Innenministerin Katrin Lange erklärte, dass der Beschuldigte nach derzeitigem Kenntnisstand nicht ausreisepflichtig gewesen sei. Er habe seit 2016 in Deutschland gelebt und verfüge über eine Aufenthaltserlaubnis bis zum 23. Januar 2025, deren Verlängerung fristgerecht beantragt worden sei. Weiter heißt es: "Er hat sich mittlerweile zu beiden Taten geständig eingelassen."

Unmittelbar nach dem Angriff auf die 52-Jährige sei der Mann zunächst in ein Haftkrankenhaus gebracht worden. Anschließend soll er in eine Justizvollzugsanstalt überstellt werden. Die Polizei arbeite derzeit mit Hochdruck an der Aufklärung der Hintergründe der beiden schweren Gewalttaten, sagte Innenministerin Lange.

Toter war CDU-Mitglied

Bei dem vor zwei Wochen getöteten Mann handelt es sich Innenministerin Lange zufolge um ein Mitglied der CDU Brandenburg. Es gebe bislang allerdings keine Anhaltspunkte dafür, dass eine politische Motivation eine Rolle bei der Begehung der Tat gespielt haben könnte. Die CDU Brandenburg reagierte fassungslos auf den gewaltsamen Tod ihres Parteimitglieds. Bei Instagram schrieb die Landespartei, sie sei tief entsetzt und in großer Trauer.

Beelitz-Heilstätten ist ursprünglich durch eine Anfang des 20. Jahrhunderts erbaute Lungenheilanstalt für an Tuberkulose erkrankte Menschen bekannt geworden. Auf dem geschichtsträchtigen Areal sind Gebäude saniert worden und Wohnungen entstanden.

Quelle: ntv.de, gri/dpa

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