Panorama

Maskengegner tötet Tankwart Polizei prüft Twitter-Profil des Schützen

Die Staatsanwaltschaft rechnet mit langwierigen Ermittlungen in dem Fall.

Die Staatsanwaltschaft rechnet mit langwierigen Ermittlungen in dem Fall.

(Foto: picture alliance/dpa)

Mutmaßlich wegen eines Streits um die Maskenpflicht erschießt ein 49-Jähriger in Rheinland-Pfalz einen Tankstellen-Mitarbeiter. Nach zahlreichen Hinweisen nehmen die Ermittler nun auch das Twitter-Konto des Schützen unter die Lupe. Offenbar fiel der Mann schon vor Jahren mit Gewaltfantasien auf.

Nach dem tödlichen Schuss auf einen Tankstellen-Mitarbeiter im Streit um die Maskenpflicht prüft die Polizei die Aktivität des Verdächtigen in den sozialen Medien. Es seien sehr viele Hinweise dazu eingegangen, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Trier am Morgen.

Der 49-Jährige soll am Samstagabend im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein einem 20 Jahre alten Verkäufer in den Kopf geschossen haben. Nach seiner Festnahme habe er den Ermittlern gesagt, dass er die Corona-Maßnahmen ablehne, die Situation der Pandemie habe ihn stark belastet, er habe ein Zeichen setzen wollen. Der zuvor nicht polizeibekannte Deutsche sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft geht von langwierigen Ermittlungen zu den Hintergründen aus. Unter anderem ist unklar, woher er die Tatwaffe hatte.

Am Dienstagabend twitterte die Polizei in Trier: "Es gibt Hinweise auf das Twitterprofil des Tatverdächtigen. Wir gehen diesen Hinweisen nach." Die Ermittler seien von sehr vielen Nutzern auf das Konto des mutmaßlichen Täters hingewiesen worden, sagte der Sprecher. Mit dem Tweet habe man den Bürgern signalisieren wollen: "Wir sind da dran, wir haben das im Blick."

Nach gemeinsamen Recherchen des "Spiegels" und des auf Verschwörungsideologien spezialisierten Thinktanks CeMAS fiel der mutmaßliche Schütze bereits vor zwei Jahren mit nebulösen Gewaltfantasien auf. Beispielsweise habe er in seinem letzten Tweet geschrieben: "Meine Muskeln sind gespannt, mein Geist geschärft. Gnade denen, welche diese Situation heraufbeschworen haben. Oder nein, Gnade wäre unrecht." Zudem habe er auch Tweets des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump kommentiert und den Klimawandel als Lüge bezeichnet. Im Herbst 2019 soll er geschrieben haben: "Ich freue mich auf den nächsten Krieg."

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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