Wälder werden durchkämmt Polizei sucht Unterschlupf des Westerwald-Mörders
10.04.2025, 08:20 Uhr Artikel anhören
Rund um den Tatort gibt es ausgedehnte Wälder.
(Foto: dpa)
Im rheinland-pfälzischen Weitefeld ist der mutmaßliche Mörder einer dreiköpfigen Familie noch immer nicht gefasst. Die Polizei durchkämmt die Wälder, die Unsicherheit der Menschen in der Gegend ist groß.
Vier Tage nach dem Tod einer dreiköpfigen Familie im rheinland-pfälzischen Weitefeld ist der mutmaßliche Mörder noch immer auf der Flucht. Seit Tagen durchkämmen Beamte die Wälder, die typisch für diese Gegend sind.
Das sei Teil der intensiven Fahndungs- und Suchmaßnahmen, sagt Polizeisprecher Oliver Jutz ntv.de. "Die Beamten suchen unter anderem nach Unterschlupfmöglichkeiten", so Jutz. In den vergangenen Tagen war auch ein Hubschrauber im Einsatz. In den beiden Ortsteilen der Gemeinde leben knapp 2300 Menschen.
Nachbarn des geflüchteten Mannes hatten berichtet, dass er früher erzählt habe, er habe eine spezielle Survival-Ausbildung. Der "Bild"-Zeitung erzählte eine Nachbarin, der mutmaßliche Mörder habe gesagt, "er sei Einzelkämpfer in seiner Heimat Kasachstan gewesen und wüsste, wie man wochenlang im Wald überlebt". Das habe sie auch als Hinweis an die Polizei weitergegeben. Mittlerweile sind laut Polizei fast 400 Hinweise zu dem 61-Jährigen eingegangen.
"Ich habe echte Angst"
In Weitefeld seien Unsicherheit und Sorgen spürbar, berichten ntv-Reporter vor Ort. Tagsüber fühle sie sich zwar sicher, sagt eine Anwohnerin, "nachts würde ich aber nicht alleine in den Wald gehen". "Ich habe echt Angst!", sagt eine andere Frau. Sie kenne den Tatverdächtigen von der Arbeit. Es sei für sie besonders "beängstigend" zu wissen, wer hinter dem brutalen Verbrechen steckt.
Polizeisprecher Jutz verweist noch einmal auf die Gefährlichkeit des mutmaßlichen Mörders. Der Mann wurde in der Vergangenheit laut Staatsanwaltschaft bereits wegen versuchten Totschlags und Bedrohung seiner damaligen Ehefrau verurteilt. Es sei zu vermuten, "dass der flüchtige Tatverdächtige bewaffnet und gewaltbereit ist", es lägen aber "keine Hinweise auf eine konkrete Gefährdung Unbeteiligter vor", heißt es in dem aktuellen Fahndungsaufruf.
Gegen ihn liegt längst ein Haftbefehl wegen dreifachen Mordes vor. Der Mann ist 1,74 Meter groß, wiegt rund 74 Kilo, hat braune Haare, blau-graue Augen und mehrere Narben (am Oberarm, der Augenbraue, dem Unterarm). Auf seinem linken Handrücken trägt er ein Tattoo mit dem Namen "Katja" in russischer Schrift. Hinweise nimmt jede Polizeidienststelle entgegen.
Die drei Toten, ein 47-jähriger Mann, eine 44-jährige Frau und deren 16-jähriger Sohn, waren am Sonntagmorgen in einem Haus in Weitefeld im Kreis Altenkirchen gefunden worden. Als sich Polizeibeamte dem Anwesen näherten, flüchtete ein Mensch, mutmaßlich ein Mann. Schnell identifizierte die Polizei den 61 Jahre alten Mann aus dem Nachbarort als Verdächtigen. "Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand sind sowohl Schusswaffen als auch Stichwaffen benutzt worden", hatte die Polizei mitgeteilt.
Quelle: ntv.de, sba