Panorama

Gegen Clankriminalität Polizeirazzien an fast zwei Dutzend Orten in Duisburg

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Die Aktion war lange vorbereitet worden.

Die Aktion war lange vorbereitet worden.

(Foto: dpa)

Bei einer Serie von Razzien gehen Ermittler in Duisburg in Wettbüros, Barber-Shops und Shisha-Bars. Es gibt Festnahmen und Beschlagnahmungen. Ziel ist es, der Organisierten Kriminalität einen Schlag zu versetzen.

In Duisburg ist die Polizei mit Razzien an mehr als 20 Orten gegen Clankriminalität vorgegangen. Die Mitarbeiter von Polizei, Zoll, Staatsanwaltschaft, Ordnungsamt und Steuerfahndung kontrollierten demnach insgesamt 23 Gewerberäume - in mehreren Duisburger Stadtteilen.

Bei dem Einsatz seien zwei Personen vorläufig festgenommen worden, teilte die Polizei mit. Außerdem wurden acht Haftbefehle vollstreckt und mehrere Anzeigen erstattet. Sechs der Geschäfte wurden vorerst geschlossen. Bei den durchsuchten Objekten handelte es sich um Wettbüros, Barber-Shops und Shisha-Bars. Gesucht wurde unter anderem nach Drogen und Bargeld aus kriminellen Aktivitäten. Zudem wurden diverse Gegenstände sichergestellt, wie Betäubungsmittel, ein Teleskopschlagstock und illegale Geldspielgeräte.

Man habe mit der Steuerfahndung Essen sowie dem Hauptzollamt und der Staatsanwaltschaft Duisburg zusammengearbeitet, hieß es weiter. Laut dem Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, ging es um viele, auch kleinere Verstöße. Man lasse nicht zu, dass hier Leute unterwegs seien, die meinten, sie könnten machen, was sie wollten, betonte der CDU-Politiker. Reul, der auch am Abend vor Ort war, zeigte sich zufrieden. Es gehe nicht darum, bei jeder Aktion die dicken Fische zu fangen - sondern darum, sich als Polizei bemerkbar zu machen. Insgesamt brauche man bei der Bekämpfung von Clankriminalität einen langen Atem.

Kleine Aktion zur Ablenkung

Oberbürgermeister Sören Link von der SPD erklärte, wegen der immer wieder aufkeimenden Auseinandersetzungen im Rocker- und Clanmilieu sei ein konsequentes Vorgehen notwendig.

Dem WDR zufolge gab es in der zu Ende gehenden Woche in Duisburg bereits einen kleineren Einsatz. Dieser diente laut Ermittlern aber nur der Ablenkung. Die Szene mit Bezug zu kriminellen Clans sollte sich demnach in Sicherheit wiegen.

Im Februar hatte vor dem Landgericht Duisburg ein Prozess um eine Schießerei zwischen Rockern und Clanmitgliedern mit vier Verletzten begonnen. Zu dem Vorfall kam es laut Anklage Anfang Mai 2022 auf dem Hamborner Altmarkt in Duisburg. Hintergrund soll eine Fehde zwischen den Hells Angels und dem Clan gewesen sein.

Quelle: ntv.de, sba/AFP

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