Granate wurde sofort gesprengt Polizei findet weiteres verstecktes Waffenlager in Remscheid
28.10.2025, 16:44 Uhr Artikel anhören
Im Keller hatte der 59-jährige Verdächtige ein museumsartiges Arsenal errichtet.
(Foto: picture alliance/dpa/Polizei Wuppertal)
200 Polizisten stürmen am Sonntag ein Haus voller Waffen in Remscheid. In den Bauplänen fällt den Ermittlern dann auf: Es muss einen weiteren Raum geben. Hinter einem Tresor versteckt entdecken sie schließlich ein weiteres Waffenlager. Einige Waffen müssen direkt entschärft werden.
Nach der Razzia gegen illegale Waffenhändler in Remscheid sind die Ermittler auf einen weiteren geheimen Raum voller Waffen gestoßen. In dem Zimmer sei unter anderem eine Handgranate gefunden worden, die als so gefährlich eingestuft wurde, dass sie in der Nähe gesprengt werden musste.
Nach dem Fund eines riesigen Arsenals mit Kriegswaffen am Sonntagabend hätten sich die Kriminalbeamten den Grundriss des Hauses angeschaut und gemerkt, dass es einen weiteren versteckten Raum geben musste, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei mit.
Tatsächlich fanden sie eine Geheimtür, die hinter einem Tresor verborgen war und nur mit einem versteckten Mechanismus geöffnet werden konnte. In dem Raum fanden die Beamten unter anderem scharfe Gewehre mit Zielfernrohr und Schalldämpfer, Maschinenpistolen und weitere militärische Waffen. Spezialisten des Landeskriminalamts hätten bestätigt, dass die Waffen funktionstüchtig waren.
Riesiger Waffenfund
200 Einsatzkräfte hatten am Sonntagabend in Remscheid bei Wuppertal ein riesiges Arsenal mit Kriegswaffen sichergestellt und drei mutmaßliche Waffenhändler festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft könnte es sich um einen der größten Funde von Kriegswaffen in Nordrhein-Westfalen handeln.
Mit den sichergestellten Handgranaten und Sprengmitteln hätte man eine Vielzahl von Menschen töten und verletzen können, hatte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt. Die drei Hauptverdächtigen im Alter von 34, 37 und 59 Jahren sitzen in Untersuchungshaft.
Lange Ermittlungen vor Zugriff
Mehr als ein Jahr lang hatten die Fahnder die Bande im Visier. Entscheidende Hinweise hätten zwei verdeckte Ermittler gebracht, die man in das Netzwerk einschleusen konnte. Mehrmals sei es den beiden gelungen, scharfe Waffen wie Maschinenpistolen bei den Verdächtigen zu kaufen.
Im Keller hatte der 59-Jährige eine Art Museum mit Waffen und Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg eingerichtet. Darunter seien auch Gegenstände aus dem Nationalsozialismus gewesen, aber auch Gegenstände aus der früheren Sowjetunion sowie Waffen neuerer Produktionsjahre. Handgranaten und Mörsergranaten, die potenziell besonders gefährlich sind, wurden nach dem Fund von Entschärfungsexperten in einen Steinbruch transportiert und dort gesprengt.
Quelle: ntv.de, gri/dpa