Panorama

"50er-Inzidenz hat ausgedient" RKI meldet mehr als 5700 Neuinfektionen

Jens Spahn verteidigte die Abkehr von der 50er-Inzidenz.

Jens Spahn verteidigte die Abkehr von der 50er-Inzidenz.

(Foto: imago images/Rüdiger Wölk)

Von den Inzidenz-Grenzen wird die Bundesregierung künftig abkehren, ein Maßstab bleibt die Zahl weiterhin - und sie steigt kontinuierlich an. Auch die Zahl der Neuinfektionen liegt im Vorwochenvergleich deutlich höher.

Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut leicht angestiegen. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Dienstagmorgen lag sie bei 58,0 - am Vortag hatte der Wert 56,4 betragen, vor einer Woche 37,4. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 5747 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 4.30 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3912 Ansteckungen gelegen.

Daneben stieg auch die Zahl der Toten im Vergleich zur Vorwoche. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 42 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 28 Todesfälle gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.877.612 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Gesundheitsminister Jens Spahn verteidigte die geplante Abkehr von der Corona-Inzidenz als maßgeblichen Gradmesser für Einschränkungen in Deutschland. Er sagte in den ARD-"Tagesthemen", niemand habe gesagt, dass die Inzidenz gar kein Maßstab mehr sein solle. "Was klar ist: Die 50er-Inzidenz, wie sie aktuell im Gesetz steht, hat ausgedient."

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.706.200 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 92.022.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20.00 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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