Panorama

20.200 Corona-Neuinfektionen RKI verzeichnet 321 weitere Todesfälle

Bisher ist die erhoffte Trendwende bei den Neuinfektionen noch nicht eingetreten. Daher seien strengere Maßnahmen noch vor Weihnachten zu erwarten.

Bisher ist die erhoffte Trendwende bei den Neuinfektionen noch nicht eingetreten. Daher seien strengere Maßnahmen noch vor Weihnachten zu erwarten.

(Foto: picture alliance/dpa)

Obwohl die Corona-Fallzahlen am Sonntag meist niedriger sind, lässt sich wieder eine Steigerung der Neuinfektionen zu vergangenem Wochenende ermitteln. Dazu bleiben die Todesfälle auf einem hohen Niveau.

Binnen eines Tages haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert-Koch-Institut (RKI) 20.200 neue Corona-Infektionen übermittelt. Das geht aus Zahlen vom Morgen hervor. Der Höchststand war am Freitag mit 29.875 gemeldeten Fällen erreicht worden. An Sonntagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am vergangenen Sonntag hatte die Zahl bei 17.767 gelegen. Die Gesundheitsämter meldeten binnen eines Tages zudem 321 neue Todesfälle.

Der bisherige Höchstwert von 598 Toten war ebenfalls am Freitag erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 21.787. Insgesamt zählt das Robert-Koch-Institut seit Beginn der Pandemie 1.320.716 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2 in Deutschland (Stand: 13.12., 00.00 Uhr). Nach Schätzungen sind rund 967.900 Menschen inzwischen genesen.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Freitag bei 1,11 (Vortag: 1,03). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Der Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab.

Bund und Länder wollen am Vormittag über die Verschärfung der Corona-Maßnahmen beraten. Das Treffen war kurzfristig einberufen worden, weil die bisherigen weniger strengen Maßnahmen nicht die erhoffte Trendwende bei den Infektionszahlen gebracht hatten. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann von den Grünen sagte nach einem Vorbereitungsgespräch mit weiteren Länderchefs und Kanzlerin Angela Merkel, die Bundesbürger müssten sich "auf einen harten Lockdown einstellen".

Die verschärften Auflagen sollen laut Kretschmann bereits "vor Weihnachten kommen und nicht erst an Weihnachten". SPD-Vizekanzler Olaf Scholz und CDU-Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier betonten die Notwendigkeit, Kontakte weiter zu reduzieren. Es wird erwartet, dass die Bund-Länder-Runde Maßnahmen für den Einzelhandel und für den Schulunterricht beschließt.

"Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren", sagte der bayerische CSU-Ministerpräsident Markus Söder von der "Welt am Sonntag". "Wir brauchen einen kompletten Lockdown." Die Zahlen seien so schlimm wie nie. "Wir dürfen uns nicht mehr in Einzelmaßnahmen verheddern", warnte Söder.

Hinweis: Die Zahlen des RKI weichen in der Regel leicht von jenen Falldaten ab, die ntv.de täglich am Abend meldet. Das ntv.de-Datenteam greift direkt auf die Meldezahlen aus den Bundesländern zu, wie sie von den Ministerien und Behörden vor Ort veröffentlicht werden. Das RKI hingegen ist an die gesetzlich vorgeschriebenen Meldewege gebunden, was zu einem zeitlichen Verzug führen kann.

Zudem bilden die jeweiligen Tageswerte unterschiedliche Erfassungszeiträume ab: Die ntv-Auswertung sammelt die jeweils bis zum Abend veröffentlichten Länderangaben und errechnet daraus einen täglichen Stand der gemeldeten Fallzahlen, der in der Regel ab 20 Uhr veröffentlicht wird. Das Erfassungssystem des RKI dagegen berücksichtigt eingehende Meldungen bis Mitternacht, wobei der aktuelle Datenstand dann am nachfolgenden Morgen bekannt gegeben wird.

Quelle: ntv.de, ysc/dpa/AFP

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