Strafanzeige gegen Klima-Kleber Radfahrerin ist nach Betonmischer-Unfall tot
04.11.2022, 10:25 Uhr
Die Radfahrerin verunglückte auf der Bundesallee in Berlin-Wilmersdorf.
(Foto: picture alliance/dpa)
Die von einem LKW überrollte 44-jährige Radfahrerin ist ihren schweren Verletzungen erlegen. Nachdem die Frau gestern für hirntot erklärt wurde, bestätigt die Polizei nun ihren Tod. Zwei Klima-Aktivisten müssen sich wegen unterlassener Hilfeleistung verantworten.
Die bei einem Unfall mit einem Betonmischer in Berlin lebensgefährlich verletzte Radfahrerin ist tot. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag gemeinsam mit. Die 44-Jährige sei am Donnerstagabend im Krankenhaus gestorben. Zuvor war die Frau nach Polizeiangaben bereits für hirntot erklärt worden.
Der Unfall hat für bundesweites Aufsehen und Diskussionen gesorgt. Denn ein Spezialfahrzeug, das helfen sollte, die Verletzte unter dem Lkw zu befreien, stand nach Angaben der Feuerwehr in einem Stau auf der Stadtautobahn. Dieser soll durch eine Aktion der Klima-Protestgruppe "Letzte Generation" ausgelöst worden sein. Die Berliner Polizei stellte gegen zwei Klimaaktivisten der Gruppe Strafanzeige unter anderem wegen unterlassener Hilfeleistung.
Die Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" hatten sich zunächst bestürzt über die Nachricht vom Hirntod der Radfahrerin geäußert. "Es trifft uns tief, dass die Radfahrerin, die am Montag in Berlin bei einem Unfall von einem Betonmischer schwer verletzt wurde, nun für hirntot erklärt wurde", erklärte Aktivist Henning Jeschke.
Aktivisten beschweren sich über Hetze
Gleichzeitig wehren sich die Aktivisten gegen eine Schuldzuweisung und den Medienumgang mit dem Tod der Radfahrerin. "Dass ein ganzes Mediensystem sich gegen uns wenden würde, damit haben wir nicht gerechnet", erklärte die Gruppe in einem weiteren Statement, aus dem der "Spiegel" zitiert. In dem Statement beklagt die Gruppe demnach eine "Welle der Vorwürfe, Unwahrheiten und Hetze" gegen sich und wirft der "Medienlandschaft" vor, dass sie die Umstände des Unfalls der Radfahrerin in Berlin "in dieser Form fiktiv aufbauscht und damit demokratischen Protest in einer Krisensituation delegitimiert".
Während sich Rettungskräfte um die Frau kümmerten, griff zudem ein Unbekannter den 64-jährigen Fahrer des Betonmischers mit einem Messer an. Anschließend floh der Angreifer vom Unfallort. Polizeibeamte sollen den Täter nach Angaben der "B.Z." festgenommen haben. Laut Bericht hat ein am Unfallort zufällig vorbeifahrender Tesla die Tat mit einer Autokamera aufgenommen. Bei dem Angreifer soll es sich um einen obdachlosen 48 Jahre alten Mann handeln. Auch der Fahrer des Betonmischers wurde anschließend ins Krankenhaus gebracht.
Quelle: ntv.de, vmi/dpa/AFP