Panorama

Kopfhörer am Unfallort gefundenRadler von ICE erfasst und getötet

29.03.2019, 12:54 Uhr
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Die Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich wurde für mehrere Stunden gesperrt. (Foto: picture alliance/dpa)

Ein tödlicher Vorfall in Nordrhein-Westfalen löst überregional Entsetzen aus: Bei Wesel erfasst ein ICE einen Radler an einem Bahnübergang. Der junge Mann wollte die Gleise offenbar bei geschlossenen Halbschranken überqueren. Am Unfallort entdecken Ermittler auch Kopfhörer.

Nach dem tödlichen Unfall eines 20-jährigen Radlers auf einem Bahnübergang in Wesel haben die Ermittler Hinweise entdeckt, die auf ein häufig unterschätztes Risiko im Straßenverkehr hinweisen. Am Unfallort sicherten die Beamten Kopfhörer, die der Verunglückte beim Überqueren der Gleise getragen haben soll. Inwieweit der Radfahrer dadurch abgelenkt war, müssen die Ermittler noch klären.

Der Mann war am Vortag von einem ICE erfasst worden, nachdem er mit seinem Fahrrad trotz geschlossener Schranken auf die Gleise gefahren war. Mehrere Zeugen hätten übereinstimmende Angaben dazu gemacht, wie ein Polizeisprecher mitteilte. Warum der Radler die geschlossenen Schranken ignorierte, ist noch unklar. Die Ermittlungen dauerten vor weiter an, hieß es am Tag nach dem Unglück. Die Entscheidung, ob die Leiche obduziert wird, liegt bei der zuständigen Staatsanwaltschaft.

Vier Augenzeugen erlitten bei dem Unfall einem Schock und mussten behandelt werden. Die etwa hundert Fahrgäste in dem ICE blieben unverletzt. Der Zugführer wurde nach Polizeiangaben nach Hause gebracht. Der Schnellzug der Deutschen Bahn befand sich auf dem Weg von Basel nach Amsterdam. Die Strecke zwischen Oberhausen und Emmerich wurde für mehrere Stunden gesperrt.

Quelle: vck/dpa/AFP

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