Panorama

Berliner Fall bei "Aktenzeichen" "Rebecca hat Haus nicht verlassen"

Die Ermittler gehen zahlreichen neuen Hinweisen nach.

Die Ermittler gehen zahlreichen neuen Hinweisen nach.

(Foto: dpa)

Nach der festen Überzeugung der Ermittler ist die 15-Jährige Rebecca im Haus der Schwester ums Leben gekommen.

Die in Berlin vermisste Rebecca hat nach Ansicht der Ermittler am Morgen ihres Verschwindens das Haus ihrer Schwester nicht verlassen. Michael Hoffmann, Leiter der 3. Mordkommission Berlin, sagte in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY, ungelöst …": "Wir gehen inzwischen fest davon aus, dass es sich um ein Tötungsdelikt handelt."

Die 15-Jährige hatte in der Nacht vom 17. auf den 18. Februar im Haus der Schwester übernachtet, war aber am Montagmorgen nicht in der Schule angekommen und ist seitdem verschwunden. Aus der Auswertung von Handy- und Routerdaten aus dem Haus gebe es nur einen Schluss: "Dass Rebecca das Haus nicht verlassen haben dürfte". Die Ermittler legen sich auch auf einen Hauptverdächtigen fest, Rebeccas 27-jährigen Schwager, der bereits in Untersuchungshaft sitzt. Er war einige Zeit mit Rebecca allein im Haus. Hoffmann zufolge schweigt der Mann zur Sache.

Die Ausstrahlung der Sendung führte zu einer Flut von Hinweisen. Von Mittwochabend bis Donnerstagmorgen seien rund 150 neue Hinweise bei der zuständigen Berliner Mordkommission eingegangen, sagte eine Polizeisprecherin am Donnerstag. "Die werden jetzt alle abgearbeitet. Das wird eine Zeit lang dauern." Ob die vermeintlichen Zeugen vor allem aus Brandenburg oder aus Berlin kommen, stand noch nicht fest. Insgesamt erhielt die Polizei seit dem Verschwinden der 15-jährigen Jugendlichen etwa 550 Hinweise.

Vater stellt Forderung an Verdächtigen

Bereits vor der Sendung hatte die Polizei mitgeteilt, dass das Auto des Mannes zweimal auf der A12 Richtung Frankfurt (Oder) bei einer Verkehrserfassung registriert wurde. Hoffmann nennt diese Fahrten "seltsam und klärungsbedürftig". Zu beiden Fahrten könne Florian R. keine Angaben machen, sie stünden im Widerspruch zu dem, was er bei ersten Vernehmungen über die fraglichen Tage ausgesagt hatte.

Der in auffälligem Rot lackierte Renault Twingo war demnach kurz nach Rebeccas Verschwinden auf der Autobahn und noch einmal in der Nacht des darauffolgenden Tages unterwegs. Die Polizei sucht in diesem Zusammenhang Zeugen, die das Auto gesehen haben und sagen können, wo es die Autobahn verlassen hat. Besonders wenden sich die Ermittler an den weiteren Bekanntenkreis des Verdächtigen. Sie suchen nach Anknüpfungspunkten, was der Schwager im Bereich der A12 gemacht haben könnte.

Rebeccas Vater hatte am Mittwoch im Gespräch mit n-tv gesagt, er wisse etwas über die Fahrten, könne es aber nicht sagen. "Die ganze Nummer hängt mit einer anderen Sache zusammen, über die ich aber nichts sagen darf", so Bernd R. Er forderte Florian R. auf, sein Schweigen gegenüber den Ermittlern zu brechen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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