Daten von Politikern gefunden Rechtsextremer Reservist hortet Waffen
10.07.2020, 19:37 Uhr
Gegen den Mann wird wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz ermittelt.
(Foto: picture alliance / Stefan Sauer/)
Bei der Durchsuchung des Wohnorts und Arbeitsplatzes eines Bundeswehr-Reservisten werden Waffen und zahlreiche Daten von Spitzenpolitikern entdeckt. Die Funde haben Konsequenzen für den ehemaligen Bundeswehrsoldaten.
Bei einem mutmaßlich rechtsextremen Bundeswehr-Reservisten sind nach Recherchen des "Spiegels" etliche Waffen entdeckt worden. Fündig wurden die Ermittler demnach am Wohnort des 50-Jährigen im niedersächsischen Wriedel sowie im nahe gelegenen Munster, wo der Mann in der Werkstatt einer Kaserne gearbeitet habe. Es seien unter anderem eine Panzergranate und eine Handgranate sichergestellt worden. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lüneburg wollte die konkreten Funde bei dem ehemaligen Reservisten nicht bestätigen.
Bereits am 4. Juli hatte das Landeskriminalamt Niedersachsen mitgeteilt, dass bei Durchsuchungen von zehn Objekten in Munster, Wriedel, Rinteln, Bückeburg, Minden und Waren an der Müritz diverse Waffen, Waffenteile, Munition, elektronische Speichermedien sowie Tonträger gefunden worden waren. Ermittelt wird gegen sechs Beschuldigte.
Bei dem niedersächsischen Reservisten hatte der Militärgeheimdienst MAD laut "Spiegel" eine Liste mit Telefonnummern, Adressen und anderen privaten Daten von 17 deutschen Spitzenpolitikern und Prominenten gefunden, die schon länger in rechtsextremen Kreisen kursieren soll. Außerdem habe der MAD auf seinem Handy zwei Chats mit anderen Rechtsextremen entdeckt. Daraufhin soll der Mann sofort aus einem laufenden Einsatz als Reservist genommen worden sein. Nach dpa-Informationen endete sein Reservedienst am 26. Juni.
Wie die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lüneburg sagte, werden die bei den Durchsuchungen gefundenen Waffen jetzt auf ihre Echtheit überprüft. Auch die sichergestellten Datenträger würden ausgewertet. Die Behörde ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz und das Kriegswaffenkontrollgesetz.
Quelle: ntv.de, jru/dpa