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Gefährliche Körperverletzung Rechtsextremist Sven Liebich muss in Haft

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Für Liebich wurden sieben Monate Freiheitsstrafe verkündet und "nicht zur Bewährung ausgesetzt".

Für Liebich wurden sieben Monate Freiheitsstrafe verkündet und "nicht zur Bewährung ausgesetzt".

(Foto: picture alliance/dpa)

Seit 2014 organisiert der bundesweit bekannte Neonazi Sven Liebich regelmäßig Demonstrationen. Schon mehrfach werden gegen ihn Geld- und Bewährungsstrafen verhängt. Für eine Attacke auf einen Fotografen muss er nun ins Gefängnis.

Der Rechtsextremist Sven Liebich ist wegen einer Attacke auf einen Fotografen bei einer Corona-Demonstration im November 2020 in Leipzig zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Leipzig verurteilte ihn sowie zwei weitere Männer und eine Frau wegen gemeinschaftlicher gefährlicher Körperverletzung, wie eine Sprecherin sagte.

Für Liebich wurden sieben Monate Freiheitsstrafe verkündet und "nicht zur Bewährung ausgesetzt". Die Mitangeklagten erhielten Bewährungsstrafen zwischen sechs und zehn Monaten - teils inklusive anderer Strafen. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, darüber hatte der MDR am vergangenen Freitag berichtet.

Die Gerichtssprecherin erwartet nach eigenen Worten, dass angesichts der von der Verteidigung aller Angeklagten geforderten Freisprüche Berufung eingelegt wird. Das Gericht gehe von einer negativen Kriminalprognose aus und davon, dass er auch künftig Straftaten begehen werde. Die Staatsanwaltschaft hatte auf neun Monate Haft für Liebich plädiert.

Verbindung zu "Blood and Honour"

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Seit 2014 organisiert der auch bundesweit bekannte Liebich regelmäßig Demonstrationen. Liebich ist ein nicht zuletzt in Halle (Saale) stadtbekannter Neonazi mit Verbindungen zum rechtsextremen Netzwerk "Blood and Honour", das seit dem Jahr 2000 verboten ist. Mehrmals pro Woche trat der mehrfach vorbestrafte Mann mit einem kleinen Trupp Anhänger an verschiedenen Orten in Halle auf, oft direkt auf dem Marktplatz.

Schon mehrfach hatten sich Gerichte mit Beschuldigungen gegen den Mann auseinandergesetzt: Über 200 Anzeigen sind bei der Staatsanwaltschaft in Halle gegen Liebich eingegangen, unter anderem wegen Volksverhetzung und Beleidigung. Bisher sind aber nur Geld- und Bewährungsstrafen verhängt worden - eine Haftstrafe vom Juli ist noch nicht rechtskräftig.

Quelle: ntv.de, can/dpa

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