Panorama

Weltruhm mit Holocaust-Film Regisseur Claude Lanzmann ist tot

Claude Lanzmann wurde 1925 in Paris geboren.

Claude Lanzmann wurde 1925 in Paris geboren.

(Foto: picture alliance/dpa)

Zeit seines Lebens setzt sich der französische Regisseur Claude Lanzmann für die Erinnerungskultur ein. Sein Holocaust-Dokumentarfilm "Shoah" macht ihn weltberühmt. Jetzt ist er im Alter von 92 Jahren gestorben.

Der französische Filmemacher und Schriftsteller Claude Lanzmann ist tot. Der Regisseur des Holocaust-Zeitzeugenfilms "Shoah" starb im Alter von 92 Jahren, wie seine Ehefrau bestätigte.

Lanzmann setzte sich Zeit seines Lebens in Deutschland und Frankreich für die Erinnerungskultur ein. Sein fast zehnstündiger Dokumentarfilm "Shoah" über den Völkermord an den europäischen Juden von 1985 hatte ihn weltberühmt gemacht. Darin ließ er nicht nur Opfer, sondern auch Täter des Holocausts in Interviews zu Wort kommen. Das Werk ist mehrfach preisgekrönt.

Lanzmann wurde am 27. November 1925 in Paris geboren. Als Jugendlicher engagierte er sich in der kommunistischen Jugendbewegung Frankreichs, der französischen Widerstandsbewegung, er studierte Philosophie und war Lektor an der Freien Universität Berlin.

Als Journalist reiste er unter anderem nach China und Korea und engagierte sich gegen den Algerienkrieg. Lanzmann war mit dem legendären Philosophen Jean-Paul Sartre befreundet und führte mit der Schriftstellerin und Feministin Simone de Beauvoir eine siebenjährige eheähnliche Beziehung.

Noch vergangenes Jahr hatte Lanzmann beim Filmfestival in Cannes außer Konkurrenz seinen Dokumentarfilm "Napalm" präsentiert, für den er 2004 und 2015 in das diktatorisch geführte Nordkorea gereist war.

Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP

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