Über 50 Tote in Russland Retter finden Überlebenden nach Grubenunglück
26.11.2021, 11:13 Uhr
Nach Angaben des russischen Zivilschutzministers Alexander Tschuprijan hielten sich zum Zeitpunkt der Explosion 285 Menschen in der Grube auf.
(Foto: picture alliance/dpa/AP)
Noch gestern gehen die russischen Behörden davon aus, keine Überlebenden nach dem Grubenunglück in Sibirien zu bergen. Sechs Leichen werden heute gefunden, aber auch ein lebender Mensch. Insgesamt wird nach der Explosion in dem Kohlebergwerk mit 52 Toten gerechnet.
Nach dem schweren Unglück in einem russischen Kohlebergwerk mit vielen Toten ist ein Mensch lebend unter Tage gefunden worden. Er sei in ein Krankenhaus gebracht worden, teilte der Gouverneur des Gebiets Kemerowo, Sergej Ziwiljow, im Nachrichtenkanal Telegram mit. Zuvor gingen die Behörden davon aus, dass es keine Chance mehr gab, Vermisste lebend zu finden. Die Zahl der Tote war deshalb mit insgesamt 52 angegeben worden.
Am heutigen Freitag wurden dem Gouverneur zufolge die Leichen von drei Bergleuten und drei Rettern aus dem Schacht gehoben. Experten rechnen damit, dass es wegen Explosionsgefahr Tage dauern könnte, bis alle Leichen aus der Grube geborgen werden.
In dem Bergwerk im Westen Sibiriens hatte sich am Donnerstagmorgen aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich nach Angaben des russischen Zivilschutzministers Alexander Tschuprijan 285 Menschen in der Grube auf, 239 Arbeiter konnten aus dem Schacht "Listwjaschnaja" im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) gerettet werden. "Dies ist eine große Tragödie für das ganze Land", sagte Tschuprijan.
Den lokalen Gesundheitsbehörden zufolge schwebt keiner der rund 50 Verletzten, die in Krankenhäusern behandelt werden, in Lebensgefahr. Tschuprijan zufolge sollten Luftproben unter Tage genommen werden, um festzustellen, ob weiter Explosionsgefahr drohe. "Die Inspektion des Bergwerks ist keine Frage von einem Tag."
Unterdessen gab es weitere Festnahmen. Neben dem Bergwerksdirektor und zwei führenden Mitarbeitern seien auch zwei staatliche Experten in Gewahrsam genommen worden, die den Schacht erst vor einer Woche überprüft hatten, teilte das Ermittlungskomitee mit.
Quelle: ntv.de, ses/dpa