Neuer Ausbruch befürchtet Rettung am Ontake abgebrochen
30.09.2014, 08:05 Uhr
Erschütterungen und giftige Gaswolken machen die Suche nach Leichen am ausgebrochenen japanischen Vulkan Ontake derzeit unmöglich. Die Helfer befürchten, noch weitere Opfer unter der Aschedecke zu entdecken.
Wegen der Furcht vor einem erneuten Ausbruch des Vulkans Ontake in Japan ist die Suche nach weiteren Leichen an den Hängen des Berges vorerst beendet worden. Wegen zunehmender Erschütterungen des Vulkans würden keine Rettungskräfte und auch keine Suchhubschrauber losgeschickt, sagte ein Sprecher der Präfektur Nagano. Neben der akuten Explosionsgefahr ist die hohe Konzentration giftiger Schwefelgase in der Luft ein zusätzliches Hindernis für die Bergungsarbeiten.
Mindestens 36 Bergwanderer haben den plötzlichen Ausbruch des Ontake am Samstag nicht überlebt. Die meisten ihrer Leichen konnten jedoch noch nicht geborgen werden. Auch die endgültige Zahl der Todesopfer ist noch nicht eindeutig geklärt.
Mehr als 1000 Helfer im Einsatz
Obwohl der 3067 Meter hohe Vulkan weiter Gas- und Dampfwolken ausstieß, hatten mehr als 1100 Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten fast den gesamten Montag über das von zentimeterhoher Asche bedeckte Unglücksgebiet durchkämmt. Die mit Helmen, Schutzbrillen, Schutzwesten und Atemmasken ausgerüsteten Helfer mussten sich immer wieder durch Asche- und Geröllhaufen graben. Hubschrauber unterstützten die Suche aus der Luft. Erst nach Stunden gaben die Helfer auf, weil die Lage wie schon am Sonntag für sie selbst zu gefährlich wurde.
Der Ontake war am Samstagmittag unerwartet ausgebrochen. Hunderte Wanderer, die von seinem Gipfel aus die spektakuläre Aussicht zum Herbstanfang genießen wollten, wurden von einem plötzlichen Asche- und Steinregen überrascht.
Die meisten Wanderer konnten sich gerade noch in die umliegenden Schutzhütten retten oder ins Tal hinabsteigen, 60 Menschen wurden den Behörden zufolge verletzt. Der Ontake gehört zu Japans knapp 110 aktiven Vulkanen, sein letzter großer Ausbruch liegt 35 Jahre zurück.
Quelle: ntv.de, mli/AFP