Sprung ins Gleisbett mit KindRichter schickt Täter in die Psychiatrie

Im April greift sich ein Mann am Bahnhof in Wuppertal einen fünfjährigen Jungen und springt mit ihm vor einen einfahrenden Zug. Der Junge wird nur leicht verletzt. Jetzt ist der Täter verurteilt worden.
Nach dem lebensgefährlichen Sprung mit einem fremden Kind vor einen Zug in Wuppertal muss der 24-jährige Täter jetzt in die Psychiatrie. Das hat das Landgericht Wuppertal entschieden. Es sei völlig klar, dass "eine Gemeingefährlichkeit auf unabsehbare Zeit" vorliege, lautete die Begründung des Richters.
Unter den Augen der entsetzten Eltern hatte sich der Mann aus Indien Mitte April ihren fünfjährigen Sohn auf einem Wuppertaler Bahnhof gegriffen und war unvermittelt vor einen Zug gesprungen. Bei dem Beschuldigten wurde eine Schizophrenie festgestellt.
Ein Gutachter hatte vor Gericht berichtet, der Mann, der immer wieder Stimmen und einen Geist gehört haben will, habe ein Opfer bringen wollen. Das Kind sollte demnach "Ersatz für ein Lamm sein". Dies sei ein wesentlicher Antrieb für die Tat gewesen. Der Beschuldigte hatte im Prozess allerdings bestritten, sich so geäußert zu haben.
Wie durch ein Wunder überlebten der Junge und der damals 23-Jährige die Tat nahezu unverletzt. Der Fünfjährige werde allerdings eine Trauma-Behandlung beginnen, sagte der Richter. Die Familie leidet weiter an den Folgen der Tat.