Reizgas an der CopacabanaRio startet in chaotischen Karneval

Ausgelassen feiern die Massen in Rio de Janeiro den Beginn des Straßenkarnevals. Die fünfte Jahreszeit beginnt in Brasiliens größter Metropole in diesem Jahr ungewöhnlich früh - und ungewöhnlich heftig. Am Copacabana-Strand kommt es zu chaotischen Szenen.
Mit einer großen Party auf dem Strand von Copacabana hat in Rio de Janeiro offiziell der Straßenkarneval begonnen. Den Auftakt machte am Sonntag eine bunt gemischte Musiktruppe unter dem Motto "Bloco da Favorita". Vor einer Menge von geschätzt rund 300.000 Menschen stellten sich auf einer Bühne am Strand auch die Bewerber um die Ämter der Königin und des Königs des Karnevals vor.
Am Abend (Ortszeit) kam es allerdings rund um das Festgelände zu Ausschreitungen. Die Sicherheitskräfte setzten Reizgas ein, um die verbliebenen Karnevalsbesucher zu vertreiben. Tausende Feiernde flüchteten in die angrenzenden Straßen.
Ausschreitungen am Abend
Auslöser des Polizeieinsatzes waren angeblich Übergriffe aus den Reihen der Festivalbesucher. Wie die Zeitung "O Globo" unter Berufung auf die Behörden berichtete, sollen die Beamten mit Flaschen und anderen Gegenständen beworfen worden sein, als sie nach Ende des Konzerts das Gelände räumen wollten.
Die Feierlichkeiten in der brasilianischen Metropole sollen in diesem Jahr 50 Tage und damit deutlich länger andauern als sonst - im vergangenen Jahr war der Karneval nicht einmal halb so lang. Um die Genehmigung der Veranstaltung hatte es ein lokalpolitisches Tauziehen gegeben.
Es wird spekuliert, dass Bürgermeister Marcelo Crivella den Karneval in diesem Jahr so früh beginnen ließ, um mehr Touristen anzuziehen und sich als Freund der Karnevalisten zu zeigen - was seine Chancen auf eine Wiederwahl erhöhen könnte. Die Auftritte der Sambaschulen im weltberühmten Sambódromo sollen erst Ende Februar stattfinden.