Während Tausende Jecken an Altweiber in Düsseldorfs Innenstadt feiern, spielen sich in einer Pizzeria brutale Szenen ab: Vier Männer werfen einen Mülleimer durchs Fenster und versprühen Tränengas. Nun zeigt sich: Die Angreifer kamen wohl aus dem Rockermilieu.

Rocker sollen für einen Angriff auf eine Düsseldorfer Pizzeria mit vielen Verletzten verantwortlich sein. Das Geschehen am Donnerstag war zunächst als Ausschreitung feiernder Karnevalisten eingestuft worden. Tatsächlich seien es aber vermutlich Rocker gewesen sein, die an Altweiber einen Mülleimer durch eine Glasscheibe der Pizzeria in der Altstadt warfen und dann Tränengas hinein sprühten, sagte ein Polizeisprecher am Samstag.

In der Pizzeria seien 34 Menschen verletzt worden, ebenso wie in der Folge zehn Beamte. "Es waren rund zehn Hells Angels", berichtete Pizzeria-Betreiber Seracettin Durmaz dem Kölner "Express". "Sie standen danach draußen provozierend herum." Die Polizei nahm vier Verdächtige fest. Bei ihnen soll es Medienberichten zufolge um drei Deutsche und einen Türken handeln.

Mehrere Medien hatten zuerst über den Rocker-Hintergrund berichtet. Die "Bild" zitierte den schwer verletzten Geschäftsinhaber, Eren Aksu, der das Motiv für den Angriff zu kennen glaubt. Demnach sei am Donnerstag zunächst ein hochrangiger Rocker der Hells Angels in der Pizzeria erschienen und habe Anteile am Geschäft verlangt. Als Aksu abgelehnt habe, sei eine halbe Stunde später der Angriff erfolgt.

Nicht der erste Angriff

"Sie wollen 20 Prozent von unserem Umsatz als Schutzgeld", erklärte auch Durmaz dem "Express". "Aber wir zahlen gar nichts. Eher sterben wir hier." Hinter einer ähnlich brutalen Attacke auf einen Döner-Imbiss im vergangenen November sollen ebenfalls die Hells Angels stecken. Der Laden war damals auch von Aksu eröffnet worden - ebenfalls in der Düsseldorfer Altstadt.

Der Pizzeria-Inhaber wurde laut "Bild"-Zeitung bei dem Angriff von einer vollen Wodka-Flasche am Handgelenk getroffen. Es sei gebrochen, sagte er. Unter den 34 verletzten Passanten waren vier Personen, die ärztlich behandelt werden mussten. Die zehn verletzten Polizisten zogen sich den Berichten zufolge Augenreizungen zu.