43 Tiere infiziertRostocker Zoo leidet unter der Vogelgrippe

Die Vogelgrippe breitet sich aus: In Rostock grassiert das Virus in den Beständen des Zoos. Einige Tiere sind bereits getötet worden. Seit Tagen ist die Einrichtung geschlossen. Hunderte Tiere sollen untersucht werden. Und auch in Thüringen gibt es einen Fall..
Experten haben das gefährliche Vogelgrippevirus H5N8 bislang bei 43 Vögeln im Rostocker Zoo nachgewiesen. Darunter seien sämtliche Enten, Störche und Gänse des Tiergartens gewesen, teilte ein Sprecher des Agrarministeriums mit. Alle rund 500 Zoo-Vögel sollen auf das Virus hin untersucht werden. Wie es in die Bestände gelangte, ist weiter unklar. Die Einrichtung bleibe angesichts der Ausbreitung der Vogelpest weiter für Besucher geschlossen.
Der Subtyp H5N8 war erst am Samstag bei einem Roten Ibis nachgewiesen worden. Daraufhin wurden zehn Ibisse sowie acht Nacht- und Seidenreiher vorsorglich getötet. Analyse-Ergebnisse dieser Tiere lagen aber zunächst nicht vor. Bei allen in den Tagen zuvor präventiv getöteten Enten sei das hochansteckende Virus gefunden worden, hieß es. Diese 25 Wasservögel seien stark belastet gewesen, erklärte der Sprecher.
Neben den Enten wurden in der vorigen Woche auch die fünf Gänse des Tiergartens vorsorglich getötet sowie die neun verbliebenen Weißstörche. Drei Störche waren zuvor bereits verendet. Insgesamt starben 60 Vögel in dem Zoo an dem Virus oder wurden präventiv getötet. Für das Stadtgebiet Rostocks bleibt die Stallpflicht für Geflügel bestehen, wie der Sprecher erklärte.
Wie kommt das Virus nach Thüringen?
Derweil wurde in Thüringen das hochansteckende Virus vom Typ H5N8 erstmals bei einer Stockente nachgewiesen. Sie sei vorige Woche an den Aulebener Teichen im Kreis Nordhausen für ein Wildvogelmonitoring geschossen worden, teilte das Gesundheitsministerium in Erfurt mit.
Nun untersuchen Tierärzte, ob das Virus in umliegende Geflügelställe eingeschleppt wurde. Das Gebiet, in dem die infizierte Stockente geschossen wurde, liegt unweit der Grenze zu Sachsen-Anhalt. In dem Nachbarbundesland war schon in den vergangenen Wochen bei mehreren Wildvögeln das H5N8-Virus nachgewiesen worden.
Das in Südkorea schon länger bekannte Virus tauchte Anfang November in einem Putenhof in Mecklenburg-Vorpommern auf, bis zum Ende des Jahres dann in Niedersachsen und mehreren Ländern Europas. Unklar ist, ob die Übertragung über Wildvögel oder den Futter- und Geflügelhandel erfolgte. Am Wochenende war der Subtyp H5N8 auch erstmals in Taiwan registriert worden.