Panorama

703 Tote in Deutschland Rund 4500 neue Infektionen gemeldet

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Das Coronavirus greift in Deutschland weiter um sich. Während sich Kanzlerin Merkel erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder berät, hoffen Forscher auf eine neue Studie über die Verbreitung des gefährlichen Erregers im Kreis Heinsberg.

In Deutschland ist die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus nach einer Berechnung von ntv.de auf 67.046 gestiegen. Demnach sind bis zum Abend 703 Menschen an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. 16.100 Personen gelten mittlerweile als genesen. Das sind 4546 Infizierte und 146 Tote mehr, als noch am Montagabend.

Im Kampf gegen das Coronavirus will sich Kanzlerin Angela Merkel an diesem Mittwoch erneut mit den Ministerpräsidenten der Länder beraten. Dabei soll die aktuelle Entwicklung bei den Neuinfektionen in Deutschland bewertet werden. Es dürfte auch um eine Art Evaluation der bisherigen Anti-Corona-Maßnahmen gehen. Bund und Länder hatten am 22. März strenge Kontaktbeschränkungen für die Menschen beschlossen, die mindestens bis zum 5. April gelten sollten. Diese Maßnahmen dürften nun verlängert werden.

Viele Länder hatten die Kontaktbeschränkungen allerdings ohnehin schon bis zum 20. April beschlossen - an diesem Tag enden häufig die Osterferien der Schüler. Brandenburg und Sachsen verlängerten die Maßnahmen am heutigen Dienstag. Kanzleramtschef Helge Braun hatte am Wochenende erklärt, die Entwicklung bei der Zahl der neuen Infektionen gebe der Bundesregierung keinen Anlass, eine Aufhebung von Maßnahmen zu erwägen.

Um Wege aus der Corona-Krise zu finden, hoffen Forscher derweil auf eine neue Studie aus dem Kreis Heinsberg. Der Virologe Hendrik Streeck von der Universität Bonn will die besonders stark betroffene Region in Nordrhein-Westfalen für eine Studie zur Ausbreitung des Virus untersuchen. "Wenn die Politik Maßnahmen lockert, während noch die Zahl der Infektionen steigt, kann man damit nicht gewinnen", erklärte der Forscher.

Mithilfe des Einwohnermeldeamtes sollen zunächst 500 Familien repräsentativ ausgesucht werden. Es folgen Blutuntersuchungen, Rachenabstriche und umfassende Fragebögen. Die Familiengröße variiert, am Ende sollen ungefähr 1000 Leute in der Stichprobe landen. So soll ein relativ gutes Bild entstehen, wer mit dem neuartigen Coronavirus infiziert wurde und wer nicht - und warum.

Gangelt im Kreis Heinsberg ist dafür perfekt geeignet. "Wir wissen ziemlich genau, wann das Virus in den Ort gekommen ist - der 15. Februar, die Kappensitzung", sagte Streeck. Auf dieser hatte der erste bestätigte NRW-Infizierte gefeiert.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa

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