Panorama

US-Sanktionen haben Folgen Russische Raumfahrt-Finanzen brechen ein

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Bis ins Jahr 2020 flogen amerikanische Astronauten mit russischen Sojus-Raketen ins All. Nun erhöht die US-Regierung den Druck auch in diesem Feld.

(Foto: picture alliance/dpa/Russian Space Agency Roscosmos)

Die russische Raumfahrtbehörde kämpft mit den Folgen internationaler Strafmaßnahmen. Getrieben durch die neue US-Politik verzeichnet der Staatskonzern massive Umsatzeinbußen. Gab es bislang noch Kooperationen im Weltall, geht Washington zunehmend auf Konfrontationskurs.

Die Raumfahrtnation Russland sieht sich durch die Sanktionspolitik der USA auf dem internationalen Markt ausgebremst. Der Raketentriebwerksbauer NPO Energomasch habe ein Drittel seines Gesamtumsatzes verloren, weil die USA sich weigerten, russische Produkte zu kaufen, sagte der für Finanzen zuständige Vize-Generaldirektor der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos, Maxim Owtschinnikow, der Agentur Interfax zufolge. Dabei gehe es um Summen von umgerechnet bis zu 141 Millionen Euro.

"Für die NPO Energomasch bedeutet das einen erheblichen wirtschaftlichen Verlust." Es gehe zudem um den Start von Satelliten ins Weltall, sagte Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin der Agentur Tass. "Ich kenne mehrere Situationen, in denen Kunden lieber mit unseren Raketen hätten fliegen wollen, aber wegen der amerikanischen Sanktionen darauf verzichten mussten." Das sei dann der Fall, "wenn es im Weltraumgerät Ersatzteile gibt, die in den USA hergestellt werden". Die USA hatten Sanktionen gegen Russland im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ostukraine verhängt. Zudem will das US-Verteidigungsministerium nach früheren Angaben keine Satelliten mehr einsetzen, die mit russischen Raketen ins All gebracht wurden.

Raumfahrt war lange das letzte Kooperationsfeld

Erst im vergangenen Jahr landeten das im Süden Russlands ansässige Unternehmen Progress RSC und ein Forschungsinstitut für Maschinenbau auf der US-Sanktionsliste. Beide gehören zu Roskosmos. Nach Ansicht von Rogosin entstehen damit neue Hindernisse bei der so wichtigen Zusammenarbeit zwischen beiden Nationen im Weltall. Russland und die USA arbeiten etwa bei der Raumstation ISS eng zusammen.

Lange galt die Raumfahrt als letzte Bastion, in der eine Kooperation beider Länder trotz aller politischen Spannungen noch gut funktioniert hat. Russland erinnerte an Juri Gagarin, der vor 60 Jahren als erster Mensch in den Weltraum geflogen war. Der Flug wurde seinerzeit in der Sowjetunion als Sieg des Kommunismus über den Kapitalismus gefeiert.

Quelle: ntv.de, wim/dpa

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