Zugriff kurz vor EM-Spiel SEK befreit Geiseln mit Gewalt in Köln
06.07.2024, 18:31 Uhr Artikel anhören
Täter und Opfer sollen aus dem Bereich der Drogenkriminalität stammen.
(Foto: picture alliance / Fotostand)
Offenbar gab es Streit um eine sehr große Menge harter Drogen. Deswegen sollen mutmaßliche Drogenhändler einen Mann und eine Frau entführt und als Geiseln festgehalten haben. Ein Spezialeinsatzkommando befreit die beiden aus einem Einfamilienhaus in Köln.
Ein Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei hat in einem Wohngebiet in Köln-Rodenkirchen zwei Geiseln aus der Gewalt von Entführern befreit. Vier Tatverdächtige seien bei dem Zugriff am Freitagnachmittag festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage. Die Geiseln seien verletzt gewesen und ärztlich behandelt worden.
Begonnen hatte die Entführung den Angaben zufolge am Freitagmorgen in Bochum. Der Ursprung der Tat liege im Bereich der organisierten Drogenkriminalität, sagte der Sprecher. Es habe einen Hinweis nach Köln gegeben, worauf das SEK in den Stadtteil Rodenkirchen ausgerückt sei. Eine Gefahr für Unbeteiligte habe bei dem Zugriff in dem Wohngebiet nicht bestanden.
Mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben zu den Opfern, den mutmaßlichen Entführern und den Hintergründen der Tat. Der WDR berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, dass sowohl Täter als auch Opfer aus dem Umfeld der Drogenkriminalität stammten. Bei den Opfern handele es sich demnach um einen Mann und eine Frau.
Hintergrund der Entführung soll demnach ein Streit um ein großes Drogengeschäft sein. Dabei sei es um mehrere Hundert Kilo harter Drogen. Die Polizei habe in dem Fall bereits länger ermittelt. Das SEK habe am Freitag zugegriffen, da unmittelbare Gefahr für das Leben der Entführten bestanden habe. Die Stürmung des Wohnhauses in dem Einfamilienhausgebiet in Rodenkirchen sei kurz vor dem EM-Spiel Deutschland gegen Spanien erfolgt. Neben dem SEK-Einsatz in Rodenkirchen soll es auch an einem oder mehreren anderen Orten Einsätze und Festnahmen gegeben haben. Über die Herkunft von Tatverdächtigen und Opfern gebe es bislang keine Informationen.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa