Panorama

Köpping hebt Priorität auf Sachsen will im Vogtland alle impfen

Im Vogtlandkreis - hier die  Göltzschtalbrücke - will Sachsen die Bevölkerung nun rasch durchimpfen.

Im Vogtlandkreis - hier die Göltzschtalbrücke - will Sachsen die Bevölkerung nun rasch durchimpfen.

(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)

Der Vogtlandkreis in Sachsen hat eine der höchsten Inzidenzen in Deutschland. Sozialministerin Petra Köpping zieht nun die Reißleine. Ab nächster Woche sollen in der Region alle Menschen geimpft werden.

Wegen hoher Infektionszahlen sollen sich in Kürze im Vogtland alle Einwohner ab 18 Jahren gegen das Coronavirus impfen lassen können. Das kündigte Gesundheitsministerin Petra Köpping in Dresden an. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag in dem Landkreis nach Angaben des Robert-Koch-Instituts zuletzt bei 251,3. Köpping bat darum, dass nicht alle gleich losstürmen. Man brauche ein paar Tage Zeit für die Vorbereitung. Zudem müsse die Impfverordnung des Bundes geändert werden. Das erwarte man am Donnerstag. Auch bei den Hausärzten im Vogtland sollen ab kommender Woche Impfungen möglich sein.

Ab Montag sollen in Sachsen zudem die ersten über 65-Jährigen mit dem Impfstoff von Astrazeneca immunisiert werden. Laut Köpping liegt die Kapazität aller Impfzentren in Sachsen derzeit bei 13.000 Impfdosen pro Tag. Diese Zahl soll zunächst auf 20.000 erhöht werden. Dazu kämen noch die Impfungen der Hausärzte. Die sollen noch in dieser Woche impfen, voraussichtlich ab Donnerstag oder Freitag. Die Hausärzte seien an die Impfpriorisierung gebunden, hieß es.

"Werden Kapazitäten hochfahren"

"Wir werden unsere Kapazitäten hochfahren. Wir werden zusätzliche Impfstrecken aufbauen und die Verlängerung der Öffnungszeiten einplanen. Wir setzen aber vor allem auf ein flächendeckendes Einbinden unserer Hausärzte", sagte Köpping. Der Bund wolle das ab April ermöglichen. Im Vogtland soll am Mittwoch in Plauen ein weiteres Impfzentrum für etwa 500 Impfungen am Tag eröffnet werden. Ferner sollen zehn Impfbusse im Vogtland im Einsatz sein. Die Region grenzt an Tschechien, Thüringen und Bayern.

Köpping zufolge liegen neben dem Vogtland derzeit auch noch die Landkreise Nordsachsen und der Erzgebirgskreis über der Schwelle von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche (Sieben- Tage-Inzidenz). Der Landkreis Bautzen liege nur knapp darunter. Den Anstieg der landesweiten Inzidenz auf 84,4 sehe man mit Sorge. Am vergangenen Freitag habe sie noch bei 78,6 Prozent gelegen.

Köpping zufolge gibt es unterdessen 858 Hinweise auf Virus-Mutationen in Sachsen, darunter 801 Mal die britische Variante. Sieben Menschen seien im Freistaat an oder mit Corona-Mutationen gestorben.

Quelle: jwu/dpa

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