Panorama

Verbreitung nicht gestopptSamsung entschuldigt sich für Mers-Welle

23.06.2015, 18:18 Uhr
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Lee Jae Yong bittet die Angehörigen der Opfer um Verzeihung. (Foto: REUTERS)

Das Samsung Medical Center in Seoul gilt als eine der modernsten Kliniken in Südkorea. Allerdings wird das Spital mit Dutzenden Mers-Fällen in Verbindung gebracht. Nun reagiert der Konzern.

Mers (Middle East Respiratory Syndrome)

Beim Mers-Virus handelt sich um einen seit 2012 bekannten neuen Stamm aus der Gruppe der Coronaviren. Zu denen zählen auch viele Erkältungsviren und der Sars-Erreger. Allerdings ist Mers nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie etwa die Atemwegserkrankung Sars, an der in Asien 2003 hunderte Menschen starben.

Die Erkrankung geht häufig mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber, Husten und Kurzatmigkeit einher. Bei schweren Verläufen kann sich eine Lungenentzündung entwickeln, auch kann es zu Nierenversagen kommen.

Der Mers-Ausbruch in Südkorea hat dem Ruf eines Krankenhauses des größten Mischkonzerns des Landes, Samsung, geschadet. Der Vizepräsident des Konzern-Flaggschiffs Samsung Electronics, Lee Jae Yong, entschuldigte sich bei der Bevölkerung für Fehler des Samsung Medical Center in Seoul bei der Kontrolle der Atemwegserkrankung. Fast die Hälfte der inzwischen 175 erfassten Mers-Fälle wird mit dem Krankenhaus in Verbindung gebracht, das eine der modernsten Kliniken des Landes ist.

"Die Klinik schaffte es nicht, die Mers-Infektion und ihre Verbreitung zu stoppen", sagte Lee, der als Nachfolger seines Vaters Lee Geun Hee an der Spitze des Konzerns gilt, im Fernsehen. Er entschuldige sich insbesondere bei den Mers-Opfern und ihren Familien. Lee versprach, das Klinik-Management sowie die Entwicklung von Impfstoffen gegen Infektionskrankheiten zu unterstützen. Die Klinik wird von einer Samsung-Stiftung kontrolliert, die von dem Sohn geführt wird.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte die Verbreitung des Coronavirus (Mers-Cov) in Südkorea unter anderem auf überfüllte Notfallstationen in Kliniken zurückgeführt. Am Dienstag meldete das Gesundheitsministerium drei neue Patienten. Seit dem Ausbruch im Mai sind in Südkorea bisher 27 Mers-Patienten gestorben.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

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