Panorama

Tote vermutlich NordkoreanerSchiff mit Leichen vor Japan angeschwemmt

16.01.2018, 07:55 Uhr
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Das Boot war schon vor Tagen vor der Küste entdeckt worden, die Polizei konnte das Boot aber nicht erreichen. (Foto: imago)

Wieder wird ein Boot an der japanischen Küste angeschwemmt, wieder sind verweste Leichen an Bord, wieder stammen die Opfer vermutlich aus Nordkorea. Dass sich solche Fälle in letzter Zeit häufen, könnte mit den Nordkorea-Sanktionen zusammenhängen.

An Japans Westküste ist erneut ein verlassenes Boot mit Toten entdeckt worden, die vermutlich aus Nordkorea stammen. Wie lokale Medien meldeten, handelt es sich um sieben Leichen. Verweste Leichenteile seien zudem neben dem Boot gefunden worden. Das Holzboot war Tage zuvor vor der Küste der Stadt Kanazawa entdeckt worden, doch wegen hoher Wellen konnte die Polizei das Boot nicht gleich erreichen.

Seit Jahren werden vor allem im Winter immer wieder Dutzende Fischerboote, teils voll mit Leichen, in Japan an Land gezogen. Die Schiffe stammen höchstwahrscheinlich aus Nordkorea. Im vergangenen Jahr waren es so viele wie lange nicht mehr: Die japanische Küstenwache zählte mehr als 100 angetriebene Boote.

Experten vermuten, dass die Häufung mit den internationalen Sanktionen gegen Nordkorea wegen dessen Atom- und Raketentests zusammenhängen. Es könnte Lebensmittelknappheit sein, die die Fischer zwingt, mehr Fische zu fangen und dafür weiter auf das Japanisches Meer hinauszufahren. Ihre Holzboote verfügen jedoch über keine modernen Navigationsgeräte, die Motoren an Bord sollen zudem in schlechtem Zustand sein. Wenn die Maschinen ausfallen, treiben die Fischer hilflos auf dem Meer.

Quelle: ftü/dpa

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