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Schnelles Urteil in Heilbronn Silvester-Angreifer muss neun Monate in Haft

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Ohne Bewährung geht es für den 30-Jährigen hinter Gitter.

Ohne Bewährung geht es für den 30-Jährigen hinter Gitter.

(Foto: picture alliance / Andreas Franke)

Nur wenige Tage nach den Ausschreitungen an Silvester brummt ein Heilbronner Gericht einem Täter eine deftige Haftstrafe auf. Nachdem er in gefährlicher Weise Böller um sich warf, hatte er sich Polizeibeamten widersetzt und diese angegriffen. Das schnelle Urteil hat einen Grund.

Das Amtsgericht Heilbronn hat einen 30-Jährigen nach Vorfällen in der Silvesternacht zu einer Haftstrafe von neun Monaten verurteilt. Das Urteil fiel bereits am Donnerstag, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, und damit keine Woche nach den Randalen der Silvesternacht, die vielerorts und auch in Heilbronn stattfanden. Verurteilt wurde der Mann wegen "tätlichen Angriffs auf Polizeibeamte".

Der 30-Jährige hatte in der Silvesternacht am Heilbronner Marktplatz unkontrolliert Feuerwerk gezündet. Dabei soll er auch Böller in eine Gruppe Kinder geworfen haben, wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf einen Gerichtssprecher schreibt. Verletzt wurde demnach aber niemand. Polizisten wollten seine Personalien aufnehmen. Der Mann widersetzte sich und griff die Beamten an. Laut Gericht hatte er ein Messer und Reizgas bei sich, wie es beim SWR heißt.

Heilbronns erstes "beschleunigtes Verfahren"

Der Mann wurde nach Vorführung bei einem Haftrichter direkt in Untersuchungshaft genommen. Die Staatsanwaltschaft Heilbronn stellte einen Antrag auf Entscheidung im beschleunigten Verfahren beim zuständigen Amtsgericht, weshalb der Mann sich bereits wenige Tage später vor Gericht verantworten musste.

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Es handelte es sich um das erste Verfahren, das im Rahmen des zum Jahresbeginn gestarteten Modellprojekts zur Förderung des beschleunigten Verfahrens in Heilbronn verhandelt wurde, wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heilbronn und des Polizeipräsidiums Heilbronn hervorgeht. Ziel laut Mitteilung: "Das beschleunigte Verfahren soll Tätern vor Augen führen, dass schnell und konsequent reagiert wird."

Nach kurzer Verhandlung wurde laut "Bild"-Zeitung das Urteil ohne Bewährung ausgesetzt. Der Mann muss die Zeit also absitzen. Laut Gerichtssprecher stand er bereits unter "doppelt laufender Bewährung". Rechtskräftig ist das Urteil noch nicht.

(Dieser Artikel wurde am Sonntag, 08. Januar 2023 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, mpe

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