Panorama

Polizei schießt Mann niederSchreckschusswaffe irritiert Beamte

06.03.2019, 17:23 Uhr
imago86316554h
Die Polizisten vor Ort gingen von einer Gefährdung für Menschen in der Nähe aus. (Foto: imago/Hartenfelser)

Ein Mann feuert nahe Kassel mehrere Schüsse von einem Balkon ab. Für die Einsatzkräfte vor Ort ist offenbar nicht zu erkennen, dass es sich lediglich um eine Schreckschusspistole handelt. Sie setzen ihrer Dienstwaffen ein und verletzen den 56-Jährigen dabei schwer.

Im nordhessischen Lohfelden bei Kassel haben Polizisten einen Mann niedergeschossen, der zuvor mehrere Schüsse abgegeben haben soll. Der 56-Jährige sei dabei am Dienstagabend schwer verletzt worden, teilten die Staatsanwaltschaft Kassel und das hessische Landeskriminalamt mit.

64676424
Äußerlich seien Schreckschusspistolen kaum von echten Schusswaffen zu unterscheiden, erklärt die Polizei. (Foto: picture alliance / dpa)

Demnach hatte eine Anwohnerin am Abend die Polizei alarmiert, weil der Mann von seinem Balkon mehrere Schüsse abgefeuert hatte. Da er keinen Waffenschein besitzt, bestand gegen ihn der Verdacht eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Aufgrund polizeilicher Vorerkenntnisse und der Schüsse sei von einer Gefährdung für Menschen in der Nähe auszugehen gewesen.

Beamte hätten den Mann mit einer Waffe angetroffen und von der Dienstwaffe Gebrauch machen müssen, hieß es weiter. Der 56-Jährige wurde an der Hüfte verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Bei ersten Ermittlungen nach dem Vorfall stellte sich heraus, dass der Mann mit einer Schreckschusspistole vom Balkon geschossen hatte. Sie sei äußerlich kaum von einer echten Schusswaffe zu unterscheiden gewesen.

Der Mann befinde sich weiterhin im Krankenhaus. Da er noch nicht habe vernommen werden können, waren die Hintergründe seiner Schüsse laut Polizei weiterhin unklar. Das hessische Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft übernahmen - wie in solchen Fällen üblich - die Ermittlungen zum Schusswaffeneinsatz der Polizisten.

Quelle: hny/AFP

WaffenPolizeiHessen