Wendepunkt auch in Schweden Schweiz hebt landesweite Corona-Regeln auf
01.04.2022, 16:23 Uhr
Im Nahverkehr in der Schweiz gilt nun keine Maskenpflicht mehr. Der Aufkleber hat somit ausgedient.
(Foto: dpa)
Wer sich mit Corona angesteckt hat, muss sich in der Schweiz nicht mehr isolieren. Auch alle anderen bundesweiten Schutzmaßnahmen fallen. In mehreren Kantonen gelten jedoch weiter einige Beschränkungen. Derweil stuft Oslo Covid-19 nicht mehr als Gefahr für die Gesellschaft ein.
In der Schweiz gelten ab sofort keinerlei landesweite Corona-Schutzmaßnahmen mehr. An diesem Freitag fielen die letzten Vorschriften im Kampf gegen die Pandemie. Wer positiv auf das Coronavirus getestet worden ist, muss beispielsweise nicht mehr mindestens fünf Tage in Isolation. Die Behörden appellierten aber an die Bevölkerung, bei Symptomen zu Hause zu bleiben. Die Swiss-Covid-App zur Kontaktverfolgung wurde deaktiviert.
Schutzmasken sind nicht mehr landesweit vorgeschrieben, auch sind sie nun im öffentlichen Nahverkehr nicht mehr Pflicht. Allerdings bleibt es den einzelnen Kantonen freigestellt, eigene Maßnahmen zu verhängen. Davon machen derzeit einige von ihnen Gebrauch. Die Kantone Bern, Genf und Wallis schreiben beispielsweise weiterhin in Krankenhäusern sowie Alters- und Pflegeheimen das Tragen von Masken vor.
In der Schweiz wurden bisher knapp 3,5 Millionen im Labor bestätigte Corona-Fälle registriert. Mehr als 13.000 Menschen starben an einer Covid-19-Erkrankung. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in der Hälfte der 26 Kantone bei unter 1000 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Bereits Mitte Februar wurden die meisten Beschränkungen aufgehoben. Seit damals sind in Geschäften, Restaurants und Kulturbetrieben keine Corona-Nachweise und Masken mehr nötig. Doch auch künftig will die Regierung bis zum Frühling 2023 "erhöhte Wachsamkeit und Reaktionsfähigkeit" aufrechterhalten: Bestehende Strukturen für Tests, Impfungen und Infektionsnachverfolgung sollen - wenn nötig - schnell aktiviert werden können.
Schweden sieht keine generelle Gefahr mehr
An einem Wendepunkt im Umgang mit der Pandemie steht auch Schweden. Das skandinavische Land behandelt Covid-19 von nun an nicht mehr als generell gefährliche oder gesellschaftsgefährdende Erkrankung. Das sogenannte Pandemie-Gesetz in Schweden wurde an diesem Freitag abgeschafft, womit neben dieser Einstufung auch Anforderungen für die Infektionsverfolgung und Quarantäne wegfallen.
Die allermeisten schwedischen Corona-Beschränkungen waren bereits am 9. Februar aufgehoben worden. Die Regierung und die schwedische Gesundheitsbehörde hatten das damals mit dem Eintreten in eine neue Pandemiephase begründet, in der die Bevölkerung größtenteils geimpft sei und Omikron-Infektionen zu milderen Krankheitsverläufen führten.
Dass Covid-19 nun nicht mehr als gesellschaftskritisch gilt, bedeutet laut der Gesundheitsbehörde aber nicht, dass die Pandemie vorüber sei. Nachgewiesene Erkrankungen müssen nach wie vor den Behörden gemeldet werden. Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben. Schweden war in der Corona-Krise einen Sonderweg mit vergleichsweise wenigen Beschränkungen für die Bürger gegangen. Doch auch in dem nordeuropäischen Land hatten bestimmte Maßnahmen gegolten, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/AFP